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WAZ: Regierung will Konjunktur stützen - Rettungspaket II. Kommentar von Ulf Meinke

Geschrieben am 19-10-2008

Essen (ots) - Bislang haben die meisten Bürger ungewöhnlich
gelassen auf die Finanzmarktkrise reagiert. Die Börsen spielen
verrückt - na und? Die Krise ist abstrakt. Sie hat keine
aufrüttelnden Bilder wie ein Tsunami oder der 11. September. Die
Wucht der Ereignisse kommt erst zeitverzögert bei den Bürgern an.
Doch es sind düstere Szenarien, auf die sich die Politik einstellt.
Wenn die Krise der Kreditmärkte bei Industrie und Verbrauchern
ankommt, drohen Auftragseinbrüche, Arbeitslosigkeit, Rezession. Also
schnürt die Regierung abermals ein Rettungspaket - diesmal für
Bürger, Bau und Autobranche - nicht für die Not leidenden Banken.
Es ist richtig, dass die Politik rasch reagiert. Doch sie sollte in
ihrer Rolle als Krisenmanagerin nicht überdrehen. Es wäre falsch,
großflächig und wahllos Geld zu verteilen, um kurzfristig den Konsum
anzukurbeln. Gezielte Investitionen in Bildung und Infrastruktur sind
besser als ein Mega-Konjunkturpaket auf Pump. Die Regierung darf das
Ziel eines ausgeglichenen Haushalts nicht aus dem Auge verlieren. Das
ist sie den künftigen Generationen schuldig.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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