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Rangliste der Pressefreiheit 2008: Nur Frieden schützt die Pressefreiheit

Geschrieben am 22-10-2008

Berlin (ots) - "Frieden, nicht wirtschaftlicher Wohlstand,
garantiert Pressefreiheit", stellt Reporter ohne Grenzen (ROG) in
seiner siebten Rangliste zur Lage der Medienfreiheit in 173 Ländern
fest. Demokratische Staaten wie die USA oder Israel, die bewaffnete
Konflikte austragen, sind in der heute veröffentlichten Rangliste
weiter abgerutscht. Einige wirtschaftlich schwachen Länder in Afrika
und in der Karibik sind dagegen aufgestiegen. Deutschland steht auch
in diesem Jahr wieder auf Rang 20.

Schlusslichter bleiben Eritrea (173.), Nordkorea (172.) und
Turkmenistan (171.). China (167.) und Kuba (169.) rangieren unter den
letzten zehn. "Das Ergebnis zeigt, dass die Anstrengungen der
internationalen Gemeinschaft gegenüber autoritären Staaten nicht
wirksam genug sind, um einen verbesserten Schutz der Pressefreiheit
zu erreichen", erklärt ROG. "Nach außen abgeschottete Länder, die von
den größten Feinden der Pressefreiheit regiert werden, verpassen
ihren Medien weiter ungehindert Maulkörbe. Organisationen wie die
Vereinten Nationen haben dagegen an Einfluss verloren, auch bei ihren
Mitgliedsstaaten", sagt ROG.

"In der Welt nach den Anschlägen vom 11. September sind die
führenden demokratischen Staaten destabilisiert und in die Defensive
geraten. Gleichzeitig werden in diesen Ländern auch Freiheitsrechte
immer weiter eingeschränkt", kritisiert ROG. "Religiöse und
politische Tabus haben einen wachsenden Einfluss in Ländern, die
einmal auf dem Weg zu mehr Freiheit waren", sagt ROG weiter. "Einige
wirtschaftlich schwachen Länder garantieren dagegen ihrer Bevölkerung
das Recht auf abweichende Meinungen."

Die Länder an der Spitze der Rangliste unterscheiden sich stark in
ihrer Wirtschaftskraft. Das Bruttoinlandsprodukt von Island (1.) ist
etwa zehnmal größer als das Jamaikas (21.). Gemeinsam ist den Staaten
in dieser Gruppe ein demokratisches, parlamentarisches
Regierungssystem, außerdem sind sie nicht in einen Krieg verwickelt.

Auf den ersten 20 Plätzen der Rangliste stehen, bis auf Neuseeland
und Kanada, ausschließlich europäische Länder. Deutlich verbessert
haben sich einige lateinamerikanische und karibische Staaten wie
Jamaika (21.) und Costa Rica (22.). Diese Staaten haben deutlich
besser abgeschnitten als Frankreich (35.), das erneut abgestiegen
ist, sowie Spanien (36.) und Italien (44.), wo politische Gewalt und
die Mafia Journalisten bedrohen. Von den afrikanischen Ländern
verpasste Namibia (23.) nur knapp einen Platz unter den ersten 20.
Auch Ghana (31.) schnitt gut ab.

Ausführliche Informationen zur Rangliste der Pressefreiheit 2008
finden Sie unter www.reporter-ohne-grenzen.de

Originaltext: Reporter ohne Grenzen e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51548
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51548.rss2

Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Anja Viohl
Pressearbeit
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
Fon +49/30/615 85 85
Fax +49/30/614 56 49


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