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Westfalenpost: Zurück in die 70er?

Geschrieben am 27-10-2008

Hagen (ots) - Politik streitet um Konjunkturprogramm
Von Winfried Dolderer
Raus aus der Zwangsjacke, rein in die Spendierhosen, was den Banken
recht war, soll das der Autoindustrie, dem Bau, dem Handwerk nicht
billig sein? Früher haben wir noch auf jede Milliarde geguckt, heute
ist der Staat als Retter und Konjunkturlenker gefragt. Zurück in die
Siebziger also.
Das ist die Lektion, die Gewerkschaften und SPD-Linke am liebsten aus
der Bankenkrise ziehen würden, wenn sie ein
25-Milliarden-Konjunkturprogamm verlangen, um die Gefahr eines
Wirtschaftseinbruchs abzuwenden. Man kann es ihnen sogar nachfühlen.
Wer erlebt hat, wie der Bundestag in kürzester Zeit ein Programm
astronomischen Ausmaßes durchgewinkt hat, um den Finanzsektor zu
stabilisieren, dem kann schon der Gedanke kommen, dass sich damit die
politischen Koordinaten verschoben haben: Konsolidierung, das war
gestern. Vor der Krise.
Es ist ja auch verlockend, dem Staat, der notgedrungen den Eindruck
erweckt hat, er sei mit nichts zu überfordern, auch noch die Rettung
aller bedrohten Arbeitsplätze anzuvertrauen. Nur dass der Eindruck
eben täuscht. Das würde spätestens dann offenbar, wenn die Banken in
die Verlegenheit gerieten, die 480 Milliarden komplett abzurufen. Und
die Erfahrung der siebziger Jahre zeigt, dass Konjunkturprogramme in
der Regel nicht mehr bewirken als in Strohfeuern Steuergelder zu
verbrennen.

Originaltext: Westfalenpost
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Westfalenpost
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Telefon: 02331/9174160


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