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Westfalenpost: Brüssel bestimmt Deutschland stoppt die Tabakwerbung

Geschrieben am 13-06-2006

Hagen (ots) - Von Bodo Zapp

Niemand fordert ernsthaft ungehemmten Zigarettengenuss. Auch
Raucher sehen die Notwendigkeit von Einschränkungen ein. Soviel
vorweg. Aber kann es wirklich richtig sein, dass die EU alles
bestimmt und nationale Differenzierungen nicht zulässt? Das
Tabakwerbeverbot macht einmal mehr klar, wie klein der
Entscheidungs-Freiraum für Länderregierungen geworden ist.
Irgendwo in Europa wird etwas beschlossen, was sich mit Forderungen
der EU-Kommission deckt. Brüssel setzt sich für die
Rechts-Einheitlichkeit ein, und das war es dann mit den
Unterschieden. Sieg der Vernunft? Großer Erfolg im Kampf für
Gesundheit? Die Subventionen für den Tabakanbau laufen vorerst
weiter, von Verkaufsverboten ist (noch?) keine Rede - diese Logik
erschließt sich nicht allen.
Deutschland kann und wird keine "Raucherinsel" in Europa bleiben.
Aber was ist mit Alkohol und Zuckerguss, was kommt als Nächstes?
Werbeverbote sind Denkverbote, sagen Kritiker. Dahinter steckt sicher
auch Lobby-Sicht, aber nicht nur.
Mehr Schutz für Nichtraucher? Ja, bitte! Aber ein
Null-Toleranz-Europa, in dem sich Raucher selbst am Strand wie
Aussätzige fühlen müssten, geht zu weit.

Originaltext: Westfalenpost
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58966
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Westfalenpost
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Telefon: 02331/9174160


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