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WAZ: Konzerne verdienen an Atommüll - Moralisch verwerflich - Leitartikel von Wolfgang Pott

Geschrieben am 10-11-2008

Essen (ots) - Wenn es um die Liberalisierung und damit um
intensiveren Wettbewerb der Gas- und vor allem der Strommärkte geht,
schaut die Politik den Energiekonzernen zunehmend kritisch auf die
Finger.
Die Folgen sind spürbar. Vormachtstellungen der vier großen
Versorger Eon, RWE, EnBW und Vattenfall werden abgebaut, kleinere
Mitbewerber kommen mit günstigeren Preisen auf den Markt.
Ausgerechnet aber bei allen Aufgaben rund um die Atommüll-Endlager
müssen die Konzerne sich bis heute nicht um Ausschreibungen scheren.
In diesen Fällen wird nicht ausgeschrieben, Wettbewerb findet nicht
statt.
Als die Verträge Ende der 70er-Jahre unter anderen Vorzeichen
erstellt wurden, hat die Politik nicht zukunftsweisend gehandelt. Das
könnte den politischen Erben jetzt um die Ohren fliegen. Denn noch
schlimmer als fehlender Wettbewerb ist der Umstand, dass die Konzerne
an dem Atommüll, den sie selbst verursachen, auch noch Millionen
verdienen.
Moralisch ist das verwerflich. Spätestens jetzt, wo die
Angelegenheit öffentlich ist, sollten die Unternehmen reagieren.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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