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Neues Deutschland: zur Konjunktur in Deutschland

Geschrieben am 25-11-2008

Berlin (ots) - Der Verbraucher ist ein seltsames Wesen. Erst
behauptete alle Welt, ihm gehe es dank brummender Konjunktur immer
besser - und er bemerkte offenbar nichts vom Aufschwung. Jetzt stellt
die Wirtschaftswelt fest, die fetten Zeiten seien vorbei, der
Verbraucher werde den Gürtel enger schnallen - und wieder setzt sich
dieser über alle Professorensprüche hinweg.
Doch in Sachen Verwirrung steht ihm die Politik in nichts nach. Was
den einen ein maßgeschneidertes Konjunkturprogramm, ist den anderen
der Tropfen auf den heißen Stein. Steuersenkungen, den einen
Wundermittel gegen Rezession, sind den anderen Teufelszeug. Es mag
den Haushältern überlassen bleiben, wen sie im
»Überbietungswettbewerb hoch dimensionierter Konjunkturprogramme«
bedenken wollen, vor dem Peer Steinbrück sich so fürchtet.
Eines allerdings verdient es, festgehalten zu werden: Steinbrück
fürchtet sich zu Recht. Nicht einer der Gründe, die zur jetzigen
Krise geführt haben, ist Teil der Überlegungen der Großen Koalition.
Das Konjunkturprogramm sieht nichts vor, was in das freie Spiel der
Finanzmärkte eingreifen würde. Weshalb auch alle Sprüche vom nahen
Ende des Kapitalismus nur ein mitleidiges Lächeln verdienen.
Steinbrücks Sorge ums System ist die Furcht vor der Anarchie - doch
diese ist nicht weniger als Teil des Systems. Was schon daran zu
sehen ist, dass angeblich nur der Verbraucher es noch retten kann.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21


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