Westfalenpost: Er ist dann mal weg
Geschrieben am 25-11-2008 |
Hagen (ots) - Clement zieht seinen SPD-Schlussstrich Von Bodo Zapp "Hiermit erkläre ich mit Wirkung vom heutigen Tag meinen Austritt aus der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands." Nach 38 Jahren Mitgliedschaft hat Wolfgang Clement - für fast alle überraschend - den Partei-Schlusstrich gezogen. Gerügt, gekränkt, gegangen: Der Abgang passt zu dem streitbaren Politik-Ruheständler, der stets nicht nur Parteimensch, sondern auch Einzelkämpfer und anerkannter Sturkopf war. Was manche als Vorzug empfanden, weil er sich keiner Mehrheits- oder Augenblicksmeinung beugen mochte, die er für falsch hielt. Anderen ging er damit mehr als einmal auf den Nerv, auch zu seiner Zeit als NRW-Ministerpräsident. Ein spontaner Austrittsentschluss nach vermiedenem Rauswurf, aber ausgesprochener Rüge, war dies mit Sicherheit nicht. Ein Beleg für ein gutes Verhältnis zur SPD-Spitze auch nicht. Die ungeschminkte Kritik an der Wirtschaftspolitik der Partei, deren Sprecher er einmal war, die Anprangerung eines Trends zur De-Industrialisierung des Landes und die Enttäuschung über den aus seiner Sicht fehlenden klaren Trennungsstrich zur Linken zeugen von tiefgehender Entfremdung. Weil in Wirtschaft und Politik scheinbar nichts mehr auszuschließen ist, könnte der Gedanke an die Gründung der CMP naheliegend sein, der Clement-Merz-Partei. Doch so weit wird es trotz großer inhaltlicher Übereinstimmung nicht kommen. Er bleibe ein Sozialdemokrat ohne Parteibuch, sagt der frühere Wirtschaftsminister und jetzige Freiberufler, Aufsichtsratsmandate eingeschlossen. Sein "Ich habe fertig" schmerzt viele in der SPD. Der Schaden für die Partei ist eher übersichtlich.
Originaltext: Westfalenpost Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58966 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58966.rss2
Pressekontakt: Westfalenpost Redaktion Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
172812
weitere Artikel:
- Saarbrücker Zeitung: Peter Hartz entwirft Arbeitsmarktkonzept für das Saarland Saarbrücker Zeitung (ots) - Der Erfinder von Hartz 4 ist als Arbeitsmarktreformer zurück. Der frühere VW-Manager Peter Hartz entwirft nach Informationen der Saarbrücker Zeitung ein neues Konzept für den Arbeitsmarkt im Saarland. Hartz arbeitet demzufolge seit Monaten mit Wissenschaftlern an dem Plan, der Langzeitarbeitslosen zu einem neuen Job verhelfen und im Saarland getestet werden soll. Ein Vorhaben sind Coachs für Langzeitarbeitslose, wie die Zeitung in ihrer Mittwoch-Ausgabe schreibt. Die Details werden am Donnerstag in der Regionaldirektion mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Arbeit / Löhne / Soziales Osnabrück (ots) - Ungerecht Die Löhne von Spitzen- und Geringverdienern klaffen aus vielen Gründen immer weiter auseinander. Die Hartz-IV-Reformen haben den Druck erhöht, schlechter bezahlte Jobs anzunehmen. Gerade ungelernte Arbeitslose sehen sich eher gezwungen, Zugeständnisse beim Lohn zu machen. Verstärkt wird die Entwicklung in Deutschland durch den Ausstieg von Arbeitgebern aus der Tarifbindung - ein Schritt, der den Einfluss der Gewerkschaften schmälert. Weitere Gründe sind der Druck durch Rationalisierungen und durch weltweite mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Haushalt / Konjunktur Osnabrück (ots) - Sandburg im Tsunami Man glaubt es kaum: Ein Tsunami von Hiobsbotschaften rast um den Globus, aber die Bundesregierung glaubt, sich in eine kleine Sandburg retten zu können. Natürlich wäre Panik jetzt ein schlechter Ratgeber. Doch sicher ist auch: Mit Trippelschritten kann man der gewaltigen Welle von Gefahren nicht entkommen. Das heißt: Die Regierung wird schon bald höhere Schutzdeiche aufbauen müssen. Was bisher auf den Weg gebracht wurde, reicht einfach nicht. Das zeigt allein schon das angepeilte Volumen des mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Parteien / SPD / Clement Osnabrück (ots) - Ins Abseits katapultiert Eine goldene Brücke hatte die SPD-Führung gebaut, um Wolfgang Clement in der Partei zu halten. Statt sie zu begehen, riss der den mühsam konstruierten Bau trotzig ein. Wen er damit treffen will, ist schleierhaft, wem er schadet, hingegen offensichtlich. Opfer ist das SPD-Führungsgespann Müntefering/Steinmeier. Beide stehen eigentlich für den von Clement eingeforderten pragmatischen Kurs. Ausgerechnet ihnen packt er für den Bundestagswahlkampf nun eine zusätzliche schwere Hypothek auf. Zudem mehr...
- Rheinische Post: Wirtschaftsflügel der Union will Steuerabzug von Krankenkassenbeiträgen um ein Jahr vorziehen Düsseldorf (ots) - Der CDU-Wirtschaftspolitiker Laurenz Meyer hat gefordert, die vom Bundesverfassungsgericht angemahnte steuerliche Absetzbarkeit von Krankenversicherungsbeiträgen um ein Jahr auf 2009 vorzuziehen. "Das würde die Bürger um etwa zehn Milliarden Euro entlasten", sagte der Bundestagsabgeordnete der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). Außerdem sollten Privathaushalte für energetische Gebäudesanierung im kommenden Jahr Abschreibungen in Anspruch nehmen können, so Meyer weiter. "Darüber müssen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|