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CEO Survey 2009: Vorstandschefs erwarten kein schnelles Ende der Wirtschaftskrise

Geschrieben am 28-01-2009

Davos / Frankfurt am Main (ots) - 12th Annual Global CEO Survey
2009 von PwC: Nur jedes fünfte Unternehmen erwartet Wachstum /
Vorstandsvorsitzende in Deutschland sind vergleichsweise optimistisch
/ Personalabbau gilt angesichts Fachkräftemangel als ultima ratio /
Bewussteinswandel hin zu langfristiger Erfolgsmessung

Die globale Wirtschaftselite rechnet nach dem Rezessionsjahr 2009
nur mit einer allmählichen Erholung der Weltkonjunktur in den
kommenden Jahren. Dabei hat die Krisenstimmung mittlerweile auch die
Führungskräfte aus den an Wachstum gewöhnten Schwellenländern
erfasst. Dies geht aus dem "12th Annual Global CEO Survey 2009" der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft
PricewaterhouseCoopers(PwC) hervor.

Für die Studie, die heute zum Auftakt des World Economic Forums in
Davos veröffentlicht wird, befragte PwC im vierten Quartal 2008
weltweit 1.124 CEOs (Chief Executive Officers) von Unternehmen aus 50
Ländern. Rund 30 Prozent der Unternehmen erzielen einen Umsatz von
mehr als einer Milliarde Euro, knapp jedes zweite Unternehmen (47
Prozent) ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft.

Kurz- und mittelfristige Geschäftserwartungen auf Allzeit-Tief

Die kurzfristigen Wachstumserwartungen der Vorstandsvorsitzenden
haben den tiefsten Stand seit der erstmaligen Befragung im Jahr 2003
erreicht (vgl. Grafik 1). Nur knapp 21 Prozent der CEOs sind "sehr
zuversichtlich", den Umsatz ihres Unternehmens 2009 steigern zu
können. Die Zuspitzung der Konjunkturkrise hat die
Geschäftserwartungen im Laufe des vierten Quartals 2008 noch weiter
eingetrübt - Ende November rechnete nur noch jeder zehnte CEO für
2009 mit einer Umsatzsteigerung (vgl. Grafik 2). In der
vorangegangenen Umfrage für das Jahr 2008 waren noch 50 Prozent der
Befragten fest von Zuwächsen ausgegangen.

Wie ernst die CEOs die Krise nehmen, zeigen auch die
mittelfristigen Prognosen. Nur 34 Prozent der Befragten
prognostizieren auf Sicht der kommenden drei Jahre Erlössteigerungen,
vor einem Jahr waren davon noch 42 Prozent überzeugt.

Stimmungswandel in den Schwellenländern

"Besorgniserregend ist der drastische Stimmungswandel in den
Schwellenländern. Die deutliche Verschlechterung der
Geschäftserwartungen ist ein Beleg dafür, dass sich die gegenwärtige
Rezession anders als frühere Krisen nicht auf einige
Wirtschaftsregionen beschränkt, sondern eine globale Herausforderung
ist", kommentiert Hans Wagener, Sprecher des Vorstands von PwC
Deutschland.

So erwarten in China nur noch 29 Prozent (2008: 73 Prozent) der
CEOs mit großer Sicherheit eine Umsatzsteigerung für das laufende
Jahr. In Russland sank der Anteil der "sehr zuversichtlichen"
Vorstandsvorsitzenden von 73 auf 30 Prozent und in Mexiko sogar von
77 auf 13 Prozent.

Deutsche sehen Umsatzentwicklung vergleichsweise positiv

Die Geschäftserwartungen der CEOs aus den etablierten
Industriestaaten haben sich gegenüber der Vorjahresumfrage weiter
verschlechtert. Nur noch 13 Prozent (2008: 35 Prozent) der
Vorstandsvorsitzenden von US-Unternehmen erwarten für das laufende
Jahr ein Umsatzplus. Im Vereinigten Königreich ist der Anteil der
"sehr zuversichtlichen" CEOs von 43 auf 12 Prozent gefallen, in
Frankreich sogar von 26 auf nur noch 5 Prozent.

Demgegenüber sind die Vorstandschefs deutscher Unternehmen
vergleichsweise optimistisch. Hierzulande gehen noch 17 Prozent fest
von einem Umsatzwachstum aus (2008: 57 Prozent). Allerdings weichen
die Einschätzungen für das eigene Unternehmen deutlich von der
erwarteten allgemeinen Entwicklung ab. So glauben nur neun Prozent
der CEOs aus Deutschland an eine positive Entwicklung ihrer Branche
auf Sicht der nächsten drei Jahre, während im weltweiten Mittel 20
Prozent der Befragten Erlössteigerungen in ihrem Wirtschaftszweig
erwarten.

Finanzierung von Investitionen überwiegend durch Cash-Flow geplant

Eine wichtige Ursache der pessimistischen Wachstumsprognosen sind
die anhaltenden Liquiditätsprobleme im Finanz- und Bankensektor.
Diese erschweren nach Ansicht von 69 Prozent der CEOs die
Finanzierung geplanter Investitionen (Befragte in Deutschland: 62
Prozent). Konkret rechnen 79 Prozent mit höheren Finanzierungskosten,
73 Prozent befürchten einen erschwerten Zugang zu Krediten und
anderen Kapitalquellen.

Als Konsequenz setzen 76 Prozent der Vorstandsvorsitzenden auf
eine Investitionsfinanzierung durch den Cash-Flow, nur 28 Prozent
vertrauen auf Kredite. Die Kapitalbeschaffung an der Börse ist für
lediglich 17 Prozent der CEOs eine Option, allerdings für 38 Prozent
der Vorstandsvorsitzenden deutscher Unternehmen.

Allianzen und Joint Ventures bevorzugte Form des Wachstums

Die erschwerte Refinanzierung hat auch Folgen für die
internationalen Wachstumsstrategien der CEOs. Auf Sicht der kommenden
drei Jahre glauben insbesondere CEO in Westeuropa und Lateinamerika,
dass Allianzen und Joint Ventures eine größere Rolle spielen werden
als direkte Zusammenschlüsse.

Personalabbau ist Ultima Ratio

Ungeachtet der Krisenstimmung plant die Mehrzahl der Unternehmen
keine Einschnitte beim Personal. Weltweit rechnen nur 26 Prozent der
CEOs mit einem Stellenabbau, während 35 Prozent von einer
unveränderten und 37 Prozent sogar von einer steigenden Beschäftigung
ausgehen. Von den deutschen Vorstandsvorsitzenden wollen 36 Prozent
mehr Personal einstellen, während nur 17 Prozent an den Abbau von
Jobs denken.

"Die Personalplanung der CEOs überrascht nur auf den ersten Blick.
Angesichts des latenten Fachkräftemangels wird verständlich, dass die
Unternehmen qualifiziertes Personal nach Möglichkeit auch in
Krisenzeiten an sich binden wollen", kommentiert Hans Wagener.

Konjunkturkrise und deren Folgen bestimmen derzeit Tagesgeschäft

Die Folgen von Finanzkrise und Rezession sind nach Einschätzung
der befragten CEOs die mit Abstand größten Probleme, die Unternehmen
kurzfristig zu bewältigen haben (vgl. Grafik 3). So zeigen sich 42
Prozent der Vorstandsvorsitzenden "ausgesprochen besorgt" über den
Konjunkturabschwung in den wichtigsten Volkswirtschaften (2008: 21
Prozent), 30 Prozent halten die Verwerfungen auf den Kapitalmärkten
für ein ebenso großes Risiko. Der Klimawandel ist angesichts der
akuten derzeitigen Sorgen der CEOs in den Hintergrund gerückt - nur
noch sieben Prozent sehen die Erderwärmung als unmittelbare Gefahr
für die Geschäftsentwicklung ihres Unternehmens, ein Jahr zuvor taten
dies noch zwölf Prozent der CEOs.

Bewusstseinswandel hin zu nachhaltigen Erfolgen und Verantwortung

Dennoch ist ein deutlicher Bewusstseinswandel bei den Befragten zu
verzeichnen - trotz oder vielleicht aufgrund der derzeitigen
wirtschaftlichen Entwicklung fordern zahlreiche CEOs ein Umdenken
innerhalb der Vorstandsetagen - weg von einer Orientierung an
kurzfristigen finanziellen Erfolgen hin zu Strategien und
Geschäftsmodellen, die langfristig tragbar und erfolgversprechend
sind. Das Verantwortungsbewusstein angesichts wachsender sozialer,
politischer und ökologischer Herausforderungen nimmt zu. Damit
verbunden ist allerdings auch eine deutliche Forderung an die
Politik, klare Rahmenbedingungen und verlässliche Vorgaben für
Unternehmen zu schaffen, die langfristige Strategien ermöglichen.

Paradoxon Regulierung - Angst vor Überregulierung versus klare
Vorgaben

Hinsichtlich des Themas Regulierung sind die Aussagen der
befragten CEOs ambivalent: Über die Hälfte der befragten
Vorstandsvorsitzenden (55 Prozent) sehen Überregulierung nach wie vor
als Gefahr an, auf der Prioritätenliste der unmittelbaren Bedrohungen
für das Wachstum ihres Unternehmen liegt das Thema Regulierung auf
Rang drei (vgl. Grafik 3). Andererseits fordern 80 Prozent der
Befragten klare und verlässliche Vorgaben seitens der Politik
hinsichtlich des Themas Klimawandel. Doch nur 28 Prozent glauben,
dass ihre Regierungen ein klares Konzept und Maßnahmen hierfür
vorhalten.

Hinweis: Die Grafiken finden Sie zum Download unter www.pwc.de auf
den Presseseiten.

Redaktionshinweis:

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.870 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,47 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:
Nicole Susann Roschker
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Marketing & Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 1669
E-Mail: nicole.susann.roschker@de.pwc.com


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