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Studie "Public Services 2009": Finanzrisiken bedrohen die Verwaltung

Geschrieben am 10-02-2009

Hamburg (ots) - Finanz- und Wirtschaftsrisiken sind die größte
Bedrohung für die Landesbehörden und Kommunen. 62 Prozent der
Verwaltungsentscheider fürchten große finanzielle Schieflagen, wenn
sich Risiken wie beispielsweise eine rückläufige Gewerbetätigkeit
einstellen. Drohende Infrastruktur- und Versorgungsrisiken werden
ebenfalls als sehr bedrohlich eingeschätzt (43 Prozent). Dahinter
folgen die Sicherheitsrisiken durch IT-Angriffe (32 Prozent) sowie
Kriminalität und Terrorismus (17 Prozent). Trotz des hohen
Gefahrenbewusstseins sind die Behörden auf die praktischen Folgen
dieser Risikoszenarien nur unzureichend vorbereitet. So verfügen
gerade einmal 15 Prozent der Landes- und Kommunalbehörden über ein
umfassendes Risikomanagement. Immerhin 22 Prozent beabsichtigen die
baldige Einführung. Das ist das Ergebnis der Studie "Branchenkompass
Public Services" von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit
dem F.A.Z.-Institut.

Vor allem in Kommunen ist die Angst vor Finanz- und
Wirtschaftsrisiken groß. 69 Prozent der Befragten dieser Gruppe sehen
ihre Gestaltungsfähigkeit durch finanzielle Einbußen erheblich
eingeschränkt. Auf Landesebene sind es mit 47 Prozent deutlich
weniger. Auch in Bezug auf Infrastruktur- und Versorgungsrisiken
reagieren die Kommunalvertreter beunruhigter als ihre Kollegen aus
den Landesbehörden. Je kleiner die Städte sind, desto stärker ist die
Furcht vor drohenden Zusatzkosten für die Infrastruktur, etwa für den
Straßenbau oder die Schwimmbadunterhaltung. Bei der Kostenbewertung
von IT- und Kriminalitätsrisiken liegen hingegen die
Landesbediensteten vor den Gemeindevertretern. Zudem werden
finanzielle Einbußen aufgrund von Verwaltungsrisiken, etwa durch
fehlerhafte Abläufe, auf Landesebene stärker befürchtet.

Die Maßnahmen zur Risikoabwehr konzentrieren sich daher vor allem
auf die Optimierung der Finanzplanung. Rund jeder zweite Befragte
will hier verstärkt ansetzen. Besonders aktiv sind dabei Verwaltungen
in Nordrhein-Westfalen (77 Prozent), am wenigsten solche in
Ostdeutschland (35 Prozent). Der Grund dafür ist die unterschiedliche
Wahrnehmung der Haushaltsnöte: So bezeichnen 92 Prozent der Kommunal-
und Landesbehördenentscheider aus NRW die Finanzentwicklung spontan
als größte Herausforderung. In Ostdeutschland sind es im mit 55
Prozent am wenigsten.

Schon heute haben viele deutsche Kommunen mit erheblichen
finanziellen Engpässen zu kämpfen. Seit dem Jahr 2000 sind die
Einnahmen in vielen Städten und Gemeinden deutlich zurückgegangen,
während die Aufgaben und damit die Ausgaben stetig wuchsen. Die
Kommunen finanzieren sich deshalb zunehmend mit so genannten
Kassenkrediten. Obwohl diese grundsätzlich nur für kurzfristige
Liquiditätsengpässe vorgesehen sind, nutzen viele Kommunen dieses
Instrument auch für ihre laufenden Ausgaben. Das Gesamtvolumen von
Kassenkrediten hat sich zwischen 2004 und 2007 von 20,2 Milliarden
Euro auf 28,4 Milliarden Euro erhöht.

Die Top-5-Risiken für die öffentlichen Verwaltungen

sehr hoch eher hoch
Finanz- und Wirtschaftsrisiken 11% 51%
Infrastruktur- und Versorgungsrisiken 1% 42%
IT-Risiken 4% 28%
Sicherheitsrisiken 0% 17%
Verwaltungsrisiken 1% 11%

* Rest zu 100%: "eher gering", "sehr gering" und k. A.
© Steria Mummert Consulting, F.A.Z.-Institut

Die befragten öffentlichen Verwaltungen verfolgen beim Umgang mit
Risiken unterschiedliche Strategien. Finanziellen Herausforderungen
begegnen die Befragten vor allem durch die Einführung der Doppik, die
unter anderem den gesamten Werteverzehr von Sachanlagen und Gebäuden
erfasst. Mehr als vier von fünf Entscheidern haben bereits das "Neue
Haushalts- und Rechnungswesen" eingeführt oder planen die
Implementierung bis 2011. Bei IT-Risiken verlassen sich praktisch
alle befragten Kommunen und über 80 Prozent der Landesbehörden auf
technische Lösungen wie Virenscanner, Firewall, Backup und
Datenverschlüsselung.

Hintergrundinformationen
Im August und September 2008 befragte forsa im Auftrag von Steria
Mummert Consulting und dem F.A.Z.-Institut 100 Entscheider aus 100
großen deutschen Kommunen und Landesverwaltungen zum Stand des
Risikomanagements und zu den bis 2011 geplanten Maßnahmen. Die
Interviews wurden mit der Methode des Computer Assisted Telephone
Interviewing (CATI) durchgeführt.

3.567 Zeichen bei durchschnittlich 98 Zeichen pro Zeile. Diese
Meldung und Bildmaterial finden Sie auch unter www.steria-mummert.de.

Über Steria Mummert Consulting (www.steria-mummert.de)
Steria Mummert Consulting zählt zu den zehn führenden Anbietern für
Management- und IT-Beratung im deutschen Markt. Seit mehr als 45
Jahren verbindet das Unternehmen seine anerkannte Branchenexpertise
mit einem umfassenden Prozess- und Technologie-Know-how und trägt so
zu einer nachhaltigen Verbesserung der Erfolgsposition seiner Kunden
bei. Steria Mummert Consulting konzentriert sich konsequent auf die
Branchen Banken, Versicherungen, öffentliche Verwaltungen,
Telekommunikation, Energieversorgung, Gesundheitswesen sowie
Transport und setzt darüber hinaus sektorübergreifend Technologien in
wertschöpfende Lösungen um. Das Unternehmen begleitet seine Kunden
ganzheitlich über die gesamte Wertschöpfungskette von der Beratung
über Systemintegration bis hin zur Übernahme von IT- und
Geschäftsprozessen. In Deutschland und Österreich beschäftigt das
Unternehmen zirka 1.700 Mitarbeiter, die über eine langjährige
Erfahrung bei der erfolgswirksamen Umsetzung komplexer Projekte
verfügen. Steria Mummert Consulting ist Teil der französischen Steria
Gruppe, die mit einem Umsatz von 1,4 Milliarden Euro
(Pro-forma-Umsatz 1,9 Milliarden Euro) und 19.000 Mitarbeitern zu den
europäischen Top 10 der IT-Serviceanbieter gehört. Steria ist notiert
an der Euronext Paris, Eurolist (Compartment B).


Steria Mummert Consulting
Birgit Eckmüller
Tel.: +49 (0) 40 22703-5219
E-Mail: birgit.eckmueller@steria-mummert.de

Faktenkontor
Roland Heintze
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail: roland.heintze@faktenkontor.de

Originaltext: Steria Mummert Consulting
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50272
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