(Registrieren)

Ostthüringer Zeitung: Pflicht zum Handeln Kommentar zu: Gesetzentwurf Verstaatlichung / Hypo Real Estate

Geschrieben am 18-02-2009

Gera (ots) - Die Einwände der Kritiker gegen eine Verstaatlichung
des schwer angeschlagenen Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate und
eine Enteignung seiner Aktionäre sind Legende.
Von einem ordnungspolitischen Tabubruch ist die Rede, einem Vergehen
an der Sozialen Marktwirtschaft und davon, dass angeblich Investoren
aus dem Ausland abgeschreckt würden. Mit Verlaub: Die Einwände haben
in einer theoretisch angelegten ordnungspolitischen Debatte gewiss
eine hohe Argumentationskraft, in ihrer vorgetragenen Schärfe im
konkreten Fall sind sie indes blanker Unsinn.
Selbstverständlich geht die Bundesregierung auf einem sehr schmalen
Grat. Die verfassungsrechtliche Garantie des Eigentums kann nicht mit
einem Federstrich in Frage gestellt werden. Bei Lichte betrachtet ist
das aber bei der Hypo Real Estate überhaupt nicht das Thema. Das
Thema ist, dass die Münchener Bank ohne 87 Milliarden Euro
staatlicher Hilfen längst pleite wäre, und die Anteile von Investoren
wie Christoper Flowers schon seit dem vergangenen Herbst schlicht
wertlos. Das Thema ist, dass die Bundesregierung beim Steuerzahler in
der Pflicht steht: Wenn ein Staat fast 100 Milliarden Euro
Steuergelder für die Sicherung einer privaten Bank und letztlich des
gesamten Finanzsystems in die Hand nimmt, ist es nicht nur ihr Recht,
sondern ihre erste Pflicht, durch eine Staatsbeteiligung über eine
sachgerechte Verwendung zu wachen.
Die Bundesregierung hat mit ihrem Gesetzentwurf eine vertretbare
Regelung geschaffen. Diese kann man kritisieren, eine andere
Möglichkeit aber wäre allein eine geordnete Insolvenz der HRE mit
einer separaten Absicherung der Pfandbriefe und anderer Papiere des
Geldhauses gewesen. Die Enteignungsoption ist strikt auf die HRE
begrenzt und wird nur unter sehr engen Voraussetzungen überhaupt
gezogen. Bis Anfang April bleibt es den Anteilseignern der HRE selbst
überlassen, den Steuerzahler, ihren wichtigsten Unterstützer und
Kapitalgeber, freiwillig ins Haus zu lassen. Sollten sie sich
weigern, hilft nur noch Zwang.

Originaltext: Ostthüringer Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/74527
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_74527.rss2

Pressekontakt:
Ostthüringer Zeitung
Redaktion Ostthüringer Zeitung
Telefon: +49 3447 52 59 70
redaktion@otz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

187195

weitere Artikel:
  • Kölner Stadt-Anzeiger: FDP attackiert Regierungskampagne zum Wettbewerb zwischen Krankenkassen Daniel Bahr: Verschleierung und Ablenkungsmanöver Köln (ots) - Eine Kampagne der Bundesregierung zur Gesundheitspolitik hat in der FDP drastische Kritik hervorgerufen. Die am Mittwoch in Berlin veröffentlichte Initiative für verstärkten Wettbewerb um Qualität zwischen den Kassen diene allein "der Verschleierung der Tatsache, dass der Wettbewerb durch die Einführung des Gesundheitsfonds und des Einheitsbeitragssatzes ausgeschaltet worden ist", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Daniel Bahr, dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe). "Damit lenkt mehr...

  • Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zu den Wahlterminen Köln (ots) - Herbe Schlappe SANDRO SCHMIDT zum Kommunalwahlurteil Die Entscheidung des NRW- Verfassungsgerichts gegen die Zusammenlegung von Kommunal- und Europawahl war zu erwarten. Und sie ist un eingeschränkt zu begrüßen. Denn hätten bereits am 7.Juni neu gewählte Bürgermeister und Räte mehr als viereinhalb Monate bis zum Amtsantritt warten müssen, hätte dies in der Praxis zu zahlreichen politi schen und rechtlichen Unsi cherheiten geführt. Wäre es et wa vertretbar gewesen, wenn bereits abgewählte Ratsmehr heiten gegen den erklärten mehr...

  • Neue Westfälische: Verfassungsgericht kippt Termin der Kommunalwahl Bielefeld (ots) - Gelernt hat die Koalition aus ihrem Scheitern vorm Verfassungsgericht nichts. Die Argumente, die für den 7. Juni angeführt worden waren, etwa Kostenersparnis durch Zusammenlegung von zwei Wahlen, höhere Wahlbeteiligung und Vermeidung von Überbelastung der Wahlhelfer, zählen nichts mehr. Stattdessen waltet wieder der blanke Opportunismus: weil CDU und FDP fürchten, dass die SPD am 27. September, dem Tag der Bundestagswahl, ihre Anhänger besser mobilisiert als an jedem anderen Tag, darf es nicht zu der naheliegenden Zusammenlegung mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: zu Wahlprognosen für die FPD Stuttgart (ots) - Doch Vorsicht! Selbst 18 Umfrageprozente garantieren noch kein einziges zusätzliches FDP-Bundestagsmandat. Dafür legen sie die Partei de facto sehr früh auf einen Koalitionskurs mit der Union fest. Und treiben obendrein so manchen zu altem Übermut. 18 Prozent von Forsas Gnaden: Sie sollten der FDP mehr Warnung als Ansporn sein. Originaltext: Stuttgarter Nachrichten Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39937 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_39937.rss2 Pressekontakt: Stuttgarter mehr...

  • WAZ: Tricksen beim Wahltermin - Kommentar von Peter Szymaniak Essen (ots) - Man kann es drehen und wenden wie man will: CDU und FDP haben sich verdribbelt. Die Kommunalwahlen sind tatsächlich entscheidende Wahlen für die Bürger: Die Räte und Bürgermeister bestimmen, was sich konkret in den Städten und Gemeinden für alle spürbar verändert. Bei keiner anderen Wahl können Bürger echte Veränderungen so direkt mitbestimmen. Deshalb hätte man von Anfang an gute Argumente gehabt, die Wahlen in den Kommunen auf einen eigenständigen Termin zu legen - trotz der zusätzlichen Kosten. Soviel sollte uns mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht