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Rheinische Post: Guadeloupe-Chaos

Geschrieben am 18-02-2009

Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann

Die Unruhen auf Frankreichs Karibik-Inseln Guadeloupe und
zunehmend auch Martinique lassen sich vordergründig mit zu hohen
Preisen und sich verschlechternden Lebensbedingungen erklären. Doch
die Lage ist ernster, die Gründe sind vielschichtiger, die Lösungen
schwieriger. Es geht vor allem um die gegenseitige Wahrnehmung und
das daraus abgeleitete politische Handeln. Für Paris sind die Inseln
ein teures Zuschussgebiet und die Menschen dort Wohlfahrtsempfänger.
Die Insulaner fühlen sich von oben herab in Kolonialherrenmanier
behandelt. Sie werten das als Diskriminierung und blanken Rassismus.
Die schwarze Bevölkerung sieht sich politisch unterrepräsentiert. Sie
kann die Zimmer der Urlauber säubern, das Hotel leiten dürfen sie
nicht. Wer soziale Ruhe will, muss das ändern.
Die Karibik-Inseln sind französisches Territorium. Da kann es nicht
sein, dass sich Defizite bei der Schulbildung auftun, dass
Arbeitslosigkeit grassiert und jeder Fünfte von Sozialhilfe lebt. Im
Winter sind die Inseln gesuchtes Urlaubsziel zahlungskräftiger
Franzosen. Doch bei den Insulanern bleibt wenig hängen.
Staatspräsident Sarkozy muss schnell handeln, sonst droht die soziale
Explosion und die Gefahr, dass die Unruhen das Festland erreichen.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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