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Indonesien verbrennt das Image von Biodiesel / Deutsche Erzeuger kritisieren die Aufhebung des Moratoriums für die Palmölproduktion in Torfgebieten

Geschrieben am 20-02-2009

Berlin (ots) - Ungeachtet der weltweit kritisch geführten
Diskussion über die Verwendung bestimmter Rohstoffherkünfte für die
Produktion von Biokraftstoffen, hat die indonesische Regierung nach
Angaben der Presseagentur AP das langjährige Moratorium aufgehoben,
das die Erweiterung der Anbauflächen für die Palmölproduktion auf
Torfgebiete untersagte. Die Entwässerung dieser Gebiete als
Voraussetzung für die Anpflanzung von Palmölplantagen führt über den
damit verbundenen Humusabbau unmittelbar zu einer CO2-Anreicherung in
der Atmosphäre. Dieser Zusammenhang ist der indonesischen Regierung
bekannt.

Die Union zur Förderung von Oel und Proteinpflanzen e. V. (UFOP)
erinnert daran, dass die Frage der Nutzung von Naturschutzflächen,
und hier insbesondere von Torfland, Gegenstand einer intensiven
Diskussion zwischen EU-Rat und Parlament war, als die
förderrechtlichen Anforderungen der Erneuerbare-Energien-Richtlinie
abgestimmt wurden. Die Auswirkungen dieser Flächenumnutzung finden
ihren Niederschlag in den Standardwerten im Anhang der Richtlinie
über die CO2-Emissionen bei der Gewinnung von Biodiesel aus Palmöl.

Die UFOP fordert daher, dass möglichst schnell international
abgestimmte und zugelassene Zertifizierungssysteme etabliert werden,
damit zumindest über die Identität der Rohstoffherkunft
sichergestellt wird, dass von der Biomasseproduktion zur Herstellung
von Biokraftstoffen keine über die übliche Nutzung hinausgehende
Treibhausgaswirkung ausgeht. Der Beschluss der indonesischen
Regierung bestätigt, dass die Verdrängungseffekte offenbar mit
Zertifizierungssystemen nicht unterbunden werden können. Deshalb
müssten bereits jetzt zwischen EU und Produktionsländern wie
Indonesien Gespräche über die Flächennutzung für die
Rohstoffproduktion geführt werden.

Zunächst sieht die UFOP insbesondere die Mineralölindustrie als
Hauptabnehmer in der Pflicht. Sie muss sicherstellen, dass zur
Beimischung ausschließlich nachhaltig produzierte Rohstoffe für die
Produktion von Biokraftstoffen, wie z. B. Biodiesel oder auch für die
Produktion von hydrierten Pflanzenölen, eingesetzt werden. Es kann
nicht sein, so die UFOP, dass in der EU unter hohen umwelt- und auch
sozialpolitischen Standards Rohstoffe nachhaltig produziert werden
und andererseits Exportländer wie Indonesien diese Anforderung schon
jetzt offensichtlich systematisch unterlaufen. Die UFOP appelliert
daher an die Mineralölindustrie zunächst auf die heimische bzw.
europäische Rohstoffproduktion zurückzugreifen, denn dann sei
sichergestellt, dass Biokraftstoffe aus einer nachhaltigen
Rohstoffproduktion für die Kraftstoffnutzung zum Einsatz kommen.

Originaltext: UFOP e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/15598
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_15598.rss2

Pressekontakt:
Dieter Bockey
UFOP e. V.
Tel.: 0 30/31 90 4-215
E-Mail: d.bockey@ufop.de


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