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Globale Finanzkrise führt zu neuer Schuldenkrise in Entwicklungsländern / Schuldenreport 2009 in Berlin vorgestellt

Geschrieben am 20-02-2009

Berlin (ots) - Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat
dramatische Auswirkungen auf zahlreiche Entwicklungs- und
Schwellenländer. Darauf macht der Schuldenreport 2009 aufmerksam, den
erlassjahr.de und die Kindernothilfe heute in Berlin vorgestellt
haben. Einbrüche auf den Exportmärkten, eine rasant anwachsende
Verteuerung von Krediten sowie die Verringerung von Mitteln für die
Entwicklungszusammenarbeit führen momentan zu einer raschen
Neuverschuldung der so genannten HIPC-Staaten (hochverschuldete
ärmste Länder).

erlassjahr.de Koordinator Jürgen Kaiser, Mit-Autor des Reportes:
"In sieben afrikanischen Staaten droht noch in diesem Jahr die
Zahlungsunfähigkeit, weitere sechs weisen ein hohes Risiko von
baldiger Staatsinsolvenz auf. Über eigene Mittel zur Ankurbelung der
Wirtschaft verfügen die ärmsten Länder, anders als die westlichen
Industriestaaten, nicht."

Das wird am Beispiel Ruandas deutlich. Eine Vervierfachung der
Nahrungsmittel- und Energiepreise, ein nur geringer Anstieg beim
Hauptexporterzeugnis Kaffee sowie miserable Kreditkonditionen auf den
weltweiten Finanzmärkten führen dort jetzt in eine Sackgasse.
Dringend benötigte Investitionen in den Bereichen Bildung und
Gesundheit bleiben aus. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat
Ruanda daher erst kürzlich ein hohes Risiko der Zahlungsunfähigkeit
bescheinigt.

John Kalenzi, Leiter des Kindernothilfe-Partners AEE (African
Evangelistic Enterprise) in Ruanda: "Die Gehälter von Lehrern und
Ärzten werden schon heute zum Teil unregelmäßig oder nicht mehr
bezahlt. In gerade fertig gestellten Schulen auf dem Land fehlen
Lehrer und können auch nicht eingestellt werden. Gleichzeitig fehlen
Ärzte und Krankenschwestern. Durch die Aidskatastrophe, aber auch
durch Malaria und andere Krankheiten erkranken und sterben zunehmend
Kinder und ihre Eltern, weil es schon heute an Medikamenten und
Personal mangelt."

erlassjahr.de und die Kindernothilfe fordern künftig faire und
transparente Schiedsverfahren für hochverschuldete Staaten. Diese
Verfahren verhindern, dass die Staaten Kredite zu völlig überhöhten
Zinsen aufnehmen und die Zivilgesellschaft entsprechend einbezogen
wird.

Der Schuldenreport ist als pdf abrufbar unter: www.erlassjahr.de
und www.kindernothilfe.de

Originaltext: Kindernothilfe
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/40844
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_40844.rss2

Pressekontakt:

Frank Mischo, 0163-234 43 57 (Kindernothilfe)

Björn Lampe, 0178-449 34 25, b.lampe@erlassjahr.de (erlassjahr.de)


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