Westfalenpost: Pistole auf der Brust
Geschrieben am 27-02-2009 |
Hagen (ots) - Opel nimmt die Politik in die Pflicht Von Stefan Pohl Ein derartiges Projekt hat es in der Automobilgeschichte noch nie und in der gesamten Industriegeschichte kaum einmal gegeben: die Teil-Herauslösung des europäischen Teils aus einem riesigen, aber maroden US-Mutterkonzern. Opel will es nun vormachen, dem Autobauer bleibt keine Wahl. Die Lage ist verzweifelt. Es gibt nur die Möglichkeiten, in nächster Zeit zusammen mit General Motors unterzugehen - das schließt 27 000 Arbeitsplätze bei Opel direkt und Tausende weitere bei Zulieferern ein - oder mit Steuerzahlergeld den überaus riskanten Alleingang zu wagen. Nun ist die Politik am Zug, und zwar in allen Ländern mit Opel-Standorten. Der wohl von Opel geführte Europa-Verbund setzt ihr die Pistole auf die Brust. Verweigern Deutschland, aber auch Großbritannien, Schweden, Spanien, Belgien und Polen die Gewährung von Bürgschaften als kleinsten gemeinsamen Nenner oder kommen zu keiner Einigung über die Aufteilung der Lasten, so betreiben sie Marktbereinigung und müssen Massenarbeitslosigkeit finanzieren. Setzen sie Steuergeld für Opel ein und der Verbund scheitert, wäre das doppelt tragisch. Der Versuch ist es aber wert, auch wenn noch viel Unklarheit über Stellenabbau, Nutzung der GM-Patente und Investoren besteht. Ein Autohersteller scheidet wohl aus. Ein VEB Opel als Übergangslösung ist noch nicht vom Tisch.
Originaltext: Westfalenpost Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58966 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58966.rss2
Pressekontakt: Westfalenpost Redaktion Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
188906
weitere Artikel:
- WAZ: Opels Lösung - Kommentar von Ulrich Reitz Essen (ots) - Der Opel-Plan ist pragmatisch, sozial und europäisch. Was unter schwierigsten Bedingungen erreicht werden kann, wird auch erreicht. Wenn Opel wieder Opel wird, ist das richtig. Trotzdem ist es nur eine Teilabkopplung; anders geht es nicht, bis zur vollständigen Unabhängigkeit von GM vergehen Jahre. Eine europäische Lösung ist solidarisch. Wenn alle helfen, muss (hoffentlich) nirgendwo ein Werk schließen. Beeindruckend dabei ist die Rolle des Betriebsrats: Er trägt das Sanierungskonzept mit, auch die harten Sparmaßnahmen, mehr...
- WAZ: Verwirrende Preisvergleiche - Kommentar von Wolfgang Pott Essen (ots) - Im Sommer 2008, da haben sie den Menschen wirklich alles aus der Tasche gezogen, die Gastwirte, die Tankstellenbesitzer, die Kinobetreiber. Alles wird teurer, dachten wir. Was früher für zehn Mark zu haben war, gab's auf einmal für zehn Euro. Unterlegt wurde die theoretische Annahme mit der derben Teuerungsrate von 3,3 Prozent im Juli als 15-Jahres-Hoch. Seitdem wurde es billiger. Gestänkert haben trotzdem weiter alle - über teures Gas, teuren Strom, teure Autos, teures Essen. Das Gefühl der "Teurorisierung" entspricht aber mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Opel = von Annette Ludwig Düsseldorf (ots) - Mit Spannung war der Sanierungsplan für Opel erwartet worden, von dem das Überleben des traditionsreichen Autobauers abhängt. Doch das, was GM-Europa-Chef Carl-Peter Forster gestern präsentierte, war mehr als dürftig. Opel will sich von GM abkoppeln, aber nicht so ganz, lautete die nebulöse Formulierung, die die Grundlage dafür sein soll, dass der deutsche Steuerzahler 3,3 Milliarden Euro in die Sanierung des Autobauers steckt. Darf sich der Staat auf ein solches Abenteuer einlassen? Schließlich stecken im Opel-Plan noch mehr...
- Rheinische Post: Wahrheit für Opel Düsseldorf (ots) - von Martin Kessler Die Führung von Opel hat die Katze aus dem Sack gelassen: 3,3 Milliarden Euro braucht der angeschlagene Autobauer vom Staat zum Überleben. Die Gegenleistung ist angeblich eine vom Mutterkonzern General Motors unabhängigere europäische Tochter, sodass die Hilfen nicht nach Detroit abfließen können. Opel-Chef Forster hat damit die Regierungen geschickt unter Druck gesetzt. Die sollen jetzt dem Sanierungsplan zustimmen und das nötige Geld zuschießen. Forster dürfte mit seinem Kalkül Erfolg haben. Denn mehr...
- Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert: Bielefeld (ots) - Die Rettung von Opel hat am Freitag in einer Weise an Fahrt aufgenommen, wie man es dem in der Vergangenheit oft undynamischen Management in Rüsselsheim vorher kaum zugetraut hatte. Die Chance, dass die europäischen Töchter des weltweit hinter Toyota auf Platz 2 abgerutschten US-Automobilherstellers General Motors (GM) die Krise und drohende Insolvenz des Mutterkonzerns überleben werden, ist wieder gestiegen. Allerdings ist Opel noch lange nicht am Ziel. Viele, die sich in Deutschland ein »New Deal«, also einen völligen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|