(Registrieren)

ZVEI: Contracting hat Potenzial als Konjunkturmotor

Geschrieben am 17-03-2009

Berlin/Frankfurt am Main (ots) -

-16.000 Arbeitsplätze können ohne Einsatz von Steuergeldern
geschaffen werden

-Fehlende rechtliche Regelungen hemmen notwendige
Modernisierungsinvestitionen im Wohngebäudebestand

-Gutachten der Universität Jena: 3,2 Mrd. EUR starker
Investitionsimpuls und 1,25 Mrd. EUR Energiekosteneinsparungen für
Mieter sind möglich

Das ESCO Forum im ZVEI fordert die Koalitionsparteien auf, durch
gesetzliche Regelungen energieeffiziente Contracting-Lösungen im
Mietwohnungsbestand flächendeckend zu ermöglichen. "Die Hängepartie
um die rechtlichen Voraussetzungen, unter denen Contracting künftig
möglich sein soll, dauert entschieden zu lang - wir brauchen Bewegung
in der Politik", fordert Rüdiger Peter Quint, Vorstandsvorsitzender
des ESCO Forum im ZVEI. ESCO Forum und der Verband für Wärmelieferung
(VfW) haben eine praktikable Lösung auf den Tisch gelegt, die die
Interessen von Mietern, Hauseigentümern und Investoren ausgewogen
berücksichtigt: Sie schützt die Mieter durch eine wirksame
Kostenbremse, gibt den Vermietern Rechtssicherheit und bietet ihnen
Anreize für Energie-Effizienz-Investitionen im Wege von
Contracting-Lösungen. "Der Markt für Lösungen für energieeffiziente
Wärmeversorgungen in der Wohnungswirtschaft stagniert" erklärt Quint.
"Wenn sich die Parteien zu einer Lösung wie von uns skizziert
durchringen könnten, würde das jährlich einen über 3 Mrd. EUR starken
Investitionsimpuls auslösen und rund 16.000 Arbeitsplätze schaffen,
ohne dass der Staat auch nur einen Cent Steuergeld in die Hand nehmen
muss", so Quint weiter.

Zentrale Aspekte des Kompromissmodells von ESCO Forum und VfW sind
die Orientierung an den bisherigen Heizkosten und eine einheitliche
unbürokratische Regelung für alle Mietverhältnisse. Die
Wärmelieferung muss aus einer neu errichteten Anlage bzw. aus einem
Fernwärmenetz erfolgen; neue Wärmelieferungskosten dürfen die
bisherigen Heizkosten um maximal 10 Prozent überschreiten, wenn eine
nachhaltige Energieeinsparung damit verbunden ist. "Die Freiheiten
der Vermieter werden nicht beschnitten - eine Modernisierung durch
den Vermieter selbst bleibt ohne Einschränkungen weiterhin möglich.
Die Lösung vernachlässigt deshalb nicht die Interessen der
Wohnungswirtschaft, d.h. unserer Vertragspartner", betont Quint.

Mieter können entlastet werden, Investitionen und Arbeitsplätze
wären die Folge

Gegenwärtig sind viele Vermieter - auch infolge der Verwerfungen
auf den Kapitalmärkten - nicht in der Lage, Investitionen in neue,
energieeffiziente Wärmezentralen zur Versorgung mit Heizwärme und
Warmwasser zu tätigen. Alte Anlagen bleiben so im Bestand. Die hohen
laufenden Energiekosten der Altanlagen belasten die Mieter in den
Betriebskosten. Will der Vermieter stattdessen einen professionellen
Energiespezialisten (Contractor) mit den notwendigen Investitionen
und dem Betrieb betrauen, steht in vielen Fällen das Mietrecht im
Weg. "Energie-Contracting gibt es seit weit über 20 Jahren. Neue
Mietverträge kennen dieses Instrument und lassen es in aller Regel
zu, viele alte Mietverträge dagegen nicht", betont Quint. "Dadurch
entstehen Situationen, in denen einzelne Mieter einer Wohnimmobilie
die Contracting-Lösung zur Energie-Effizienz-Steigerung blockieren
können".

"Ein Großteil des deutschen Mietwohnungsbestandes ist momentan für
Energieeffizienzmaßnahmen blockiert", so Professor Johannes Ruhland
von der Universität Jena, der im Auftrag des ESCO Forum zwei
Gutachten erstellt hat. "Dabei sind 90 Prozent der Heizkessel in
Deutschland älter als 10 Jahre und teilweise mit einer Betriebszeit
von über 20 Jahren hoffungslos überaltert. Der Sanierungsstau ist
enorm." Die Erfahrung und verschiedene Erhebungen zeigen überdies,
dass der sogenannte Jahresnutzungsgrad als Maßstab für
Energieeffizienz bei den Anlagen, die von Contractoren professionell
betrieben werden, um 10 bis 15 Prozent höher ist als bei Anlagen in
Eigenregie des Immobilieneigentümers.

Die Gutachten der Universität Jena kommen zu dem Ergebnis, dass
durch Contracting jährlich 3,4 Mio. t CO2-Emissionen vermieden, 15
TWh Energie (das entspricht knapp 1,8 Mio. Tonnen Heizöl) weniger
aufgewendet und 1,25 Mrd. EUR Energiekosten der Mieter eingespart
werden könnten.

ESCO Forum im ZVEI:

Im ESCO Forum im ZVEI haben sich Contractoren zusammengeschlossen,
die insgesamt rund 7.000 Anlagen für ihre Kunden energieeffizient
betreiben, darunter 5.150 Anlagen in der Wohnungswirtschaft, und
dabei pro Jahr mindestens 1,5 Mio. t CO2 einsparen.

Originaltext: ESCO Forum im ZVEI
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/74883
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_74883.rss2

Ansprechpartner für die Presse:
F. Rainer Bechtold, Fon 069 6302-255


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

192227

weitere Artikel:
  • Ulla Lötzer: Regierung weiter konzeptionslos bei Opel-Krise Berlin (ots) - Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) behauptet nach seinem Treffen mit Vertretern des Opel-Mutterkonzerns General Motors zwar, mit dem Abwarten im Fall Opel sei nun Schluss. Ulla Lötzer kann dafür aber zumindest auf deutscher Seite keine konkreten Anhaltspunkte erkennen. "Die Bundesregierung hat nach wie vor kein eigenes Konzept zur Rettung von Opel", kritisiert die Sprecherin der Fraktion DIE LINKE für internationale Wirtschaftspolitik und Globalisierung. Lötzer weiter: "Es wird immer offensichtlicher, mehr...

  • Forderungspapier zur Europawahl vorgelegt / Nüssel: Verlässlichkeit und gleiche Wettbewerbsbedingungen Berlin (ots) - "Die Raiffeisen-Genossenschaften sind in ihren unternehmerischen Entscheidungen und Planungen dringend auf verlässliche europapolitische Rahmenbedingungen angewiesen. Nur so können notwendige Anpassungsprozesse erfolgreich und nachhaltig fortgeführt werden", erklärte Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) bei der Bilanz-Pressekonferenz in Berlin. "Gerade die Beschlüsse zum Health Check stellen zahlreiche genossenschaftliche Unternehmen vor besondere Herausforderungen. Exemplarisch nenne ich mehr...

  • Reform der Jobcenter gescheitert - DStGB schlägt Zentrum für Arbeit (ZfA) vor Berlin (ots) - Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat es bedauert, dass der von Ministerpräsident Rüttgers und Bundesarbeitsminister Scholz ausgehandelte Kompromiss zur Reform der Jobcenter im Deutschen Bundestag offenbar nicht mehrheitsfähig ist. "Gerade in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit brauchen wir effektive Jobcenter und hochmotivierte Mitarbeiter, die jede Chance nutzen, um die Erwerbslosen wieder in Arbeit zu bringen", erklärte DStGB-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerd Landsberg heute in Berlin. Deshalb ist es notwendig, schnell mehr...

  • Aktionsbündnis gegen eine feste Fehmarnbeltquerung stellte umfangreiche Broschüre in Berlin vor / Kritische Gesamtbewertung des Milliardenprojektes als Diskussionsgrundlage für Parlamentarier Berlin (ots) - Am 17. März stellte das Aktionsbündnis gegen eine feste Fehmarnbeltquerung in Berlin eine umfangreiche Broschüre vor, die alle kritischen ökologischen, ökonomischen und verkehrlichen Aspekte bündelt. Einen Tag vor den Beratungen des federführenden Verkehrsausschusses wollen die Gegner öffentlichen Druck auf die Parlamentarierer ausüben. Die Forderung: Eine umfangreiche Anhörung mit unterschiedlichen Verkehrs- und Umweltexperten müsse beschlossen werden, um mehr Erkenntnisse zu Risiken und Nebenwirkungen des Milliardenprojektes mehr...

  • Diana Golze: Jugendliche in Deutschland - Opfer einer desinteressierten Gesellschaft? Berlin (ots) - "Die Ausführungen von KFN-Direktor Christian Pfeiffer und Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble zeigen, dass Erziehung und Bildung aus Sicht des Staates immer noch Privatsache sind. Die Gewaltbereitschaft Jugendlicher allein mit familiären Verhältnissen und überhöhtem Medienkonsum erklären zu wollen, greift indes viel zu kurz", erklärt Diana Golze zur Vorstellung einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsens (KFN) über "Jugendliche in Deutschland als Opfer und Täter von Gewalt". Die kinder- und jugendpolitische mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht