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Lausitzer Rundschau: Angehörige der Opfer fordern Konsequenzen: Wortmeldung aus Winnenden

Geschrieben am 22-03-2009

Cottbus (ots) - Diese Wortmeldung kann man nicht als Reflex von
Menschen abtun, die wütend und verzweifelt sind. Was die Angehörigen
der Opfer von Winnenden in ihrem offenen Brief formuliert haben, ist
eine sehr überlegte, differenziert vorgetragene Erkenntnis, die aus
ihrer Betroffenheit gewachsen ist. Umso mehr hat sie Gewicht. Die
Angehörigen konzentrieren sich auf die Regelungen für Sportschützen,
denn wie in Erfurt kommt der Täter wieder aus dem Dunstkreis dieses
Hobbys und fand dort die Waffe. Die Beschränkung auf kleinkalibrige
Waffen und schärfere Kontrollen der Waffenaufbewahrung sind
Forderungen, die ernsthaft erwogen werden müssen. Ebenso das Verbot
von Killerspielen. Das verlangt auch der Bundespräsident.
Die Gefahr jedoch besteht, dass die Politik bald wieder zur
Tagesordnung übergeht. Nach Erfurt gab es noch runde Tische im
Kanzleramt und tatsächlich einige Gesetzesänderungen. Nun, beim
zweiten Massaker, droht eine Art Gewöhnungseffekt, der sich aus dem
vermeintlichen Wissen speist, dass man letztlich ja doch nichts tun
könne. Derzeit gibt es zwar viele Vorschläge, denen aber sogleich die
entsprechenden Ablehnungen folgen. So wird die Debatte schnell im
Sande verlaufen.
Die Tränen der Kanzlerin bei der Trauerfeier am Sonnabend sind echt
gewesen. Nun müssen ihnen ebenso echte Taten folgen. Angela Merkel
sollte diese Angelegenheit zur Chefsache machen und zusammen mit den
Innenpolitikern ihrer Koalition und der Länder unter Einbeziehung von
Vertretern der Angehörigen überlegen, was getan werden kann. Um ein
neues Erfurt, ein neues Winnenden wenigstens etwas unwahrscheinlicher
zu machen.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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