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Lausitzer Rundschau: Brandenburg will Landesbeauftragten für Diktatur-Opfer

Geschrieben am 01-05-2009

Cottbus (ots) - Vor Jahren haben prominente Sozialdemokraten,
allen voran der frühere Parteichef Hans-Jochen Vogel, einen Verein
gegründet, der unter dem Namen "Gegen das Vergessen" die Folgen der
Nazi-Diktatur wie auch der SED-Herrschaft gleichermaßen im Blickpunkt
hatte. Das war damals nicht unumstritten, ist heute in vielem
Gemeingut. In Brandenburg besteht mit der Diskussion um den
ursprünglich schon vor Jahren vorgesehenen, aus beschämenden Gründen
nie berufenen Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, jetzt die
Chance, diesen umfassenden Ansatz erstmalig auch in einem Amt zu
versuchen. Sie sollte genutzt werden - auch im Interesse der anderen
Bundesländer Ostdeutschlands. Das Land wird damit vom viel
gescholtenen Schlusslicht in der Stasi-Debatte zum Vorreiter beim
Umgang mit den Folgen diktatorischer Herrschaft. Und es befreit sich
von einer Hypothek, die seit der Diskussion um die
Geheimpolizei-Kontakte seines früheren Ministerpräsidenten auf
Potsdam lastet.
Dass die in der Menschheitsgeschichte so schrecklich herausragende
Ära der Nationalsozialisten, dass insbesondere auch der Völkermord an
Europas Juden damit kleingeredet werden könnte, sollte niemand
befürchten. Denn je mehr wir über Diktaturen, je mehr wir über das
von ihnen zu verantwortende Leid wissen, um so eher werden wir auch
unterscheiden können. Und dass die DDR vergleichsweise nur eine
Fußnote der Weltgeschichte darstellt, befreit uns nicht vor dem
Respekt, den wir denen schulden, die von ihr verfolgt wurden.
Das Thema wie die Debatte um den Umgang erledigt sich nicht durch
Zeitablauf. In Brandenburg haben wir in den vergangenen Wochen
erlebt, wie schwer auch heute noch der Umgang ist mit den
Todesfeldern der Nazis. Da geht es nicht nur um die Ermordeten selbst
und ihre Würde, sondern auch um die Angehörigen und Nachkommen. Da
gibt es heute noch keine einfachen Antworten. Auch deswegen ist der
Neuanfang, den Brandenburg jetzt wagen will, eine gute Sache. Es wäre
das vorläufig letzte Gesetzesprojekt der in Potsdam regierenden
Großen Koalition - und eines ihrer wichtigsten.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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