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"Bonn war ein Ausdruck von Bescheidenheit" / Interview mit Egon Bahr zum Geburtstag der Bundesrepublik und der Einheit - 120 Veranstaltungen vom 21.-24. Mai

Geschrieben am 15-05-2009

Bonn (ots) - Egon Bahr (SPD) hat Anfang der 70er Jahre die
Bundespolitik von Bonn aus mit geprägt. Er gilt als der "Architekt
der Ostverträge", die eine Voraussetzung für die Einheit waren. "Die
Verträge waren der Weg zur Einheit, in Etappen nachzuverfolgen. Es
wäre anders nicht gegangen", sagte Bahr in einem Interview anlässlich
der Jahrestage 60 Jahre Bundesrepublik und Grundgesetz sowie 20 Jahre
Einheit.

Bahr wörtlich: "Die entscheidenden Jahre waren die nach dem Bau
der Mauer 1961. Wir haben damals in Berlin bitter erfahren müssen,
dass uns niemand geholfen hat, sie weg zu bekommen. Wir haben deshalb
begonnen, die eigenen Interessen zu formulieren: Was kann man
unterhalb der Siegerrechte machen zur Vertretung der eigenen
Interessen? Es wurde die Ost- und Entspannungspolitik. Das Ergebnis
war prägend für Europa, weil es die Formel fand für die Grenzen in
Europa." Zur Rolle der damaligen Bundeshauptstadt sagte er: "Bonn hat
geholfen. Die Kleinheit von Bonn hieß: Die sind nicht bedrohlich. Sie
war ein Ausdruck von Bescheidenheit, Bewusstsein der begrenzten Macht
und des begrenzten Einflusses. Man musste überzeugen, konnte nichts
erzwingen. Insofern war Bonn sehr geeignet und hat seine Rolle
hervorragend gespielt."

Bonn feiert 60 Jahre deutscher Nachkriegsgeschichte "fröhlich,
rheinisch, ohne Pathos". Vom 21. bis 24. Mai stehen die Themen
Demokratie, Freiheit und Einheit im Mittelpunkt beim
Museumsmeilenfest sowie am Verfassungstag, dem 23. Mai, mit der
"Langen Nacht der Demokratie", dem Bundes-Bigband-Festival und der
Öffnung der politischen Gebäude und Parkanlagen im Bundesviertel.
Rund 50 Institutionen haben an 20 Orten 120 Veranstaltungen
organisiert.

Das vollständige Interview mit Egon Bahr, Gespräche mit anderen
Zeitzeugen und weitere Informationen sowie das Programmheft unter
www.bonn.de .

Originaltext: Presseamt der Bundesstadt Bonn
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/75040
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_75040.rss2

Pressekontakt:
Presseamt der Bundesstadt Bonn
Friedel Frechen, Dr. Monika Hörig
Telefon: 0228/77 3000
E-Mail: presseamt@bonn.de


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