Neue Westfälische: Mädchen lesen, Jungs rechnen Selbsterfüllende Prophezeiungen BERNHARD HÄNEL
Geschrieben am 26-05-2009 |
Bielefeld (ots) - In der Grundschule ist die Welt noch in Ordnung - zumindest weitgehend. Leistungsstarke und leistungsschwächere lernen miteinander und von einander.Das Lernergebnis fällt deutlich besser aus als in den weiterführenden Schulen. Und Jungen wie Mädchen erzielen in Mathematik fast die gleichen Leistungen. Beim Lesen allerdings trennt sich schon in der Grundschule das Interesse entlang der Geschlechterlinie. Das alles ist nicht neu aber dennoch höchst problematisch. Die Ursachen sind, banal gesagt, vielschichtig, andere umstritten. Manche liegen in den Genen, andere in der Sozialisation und im Umfeld. Eltern, die das Problem auf dem Schirm haben, können ein Lied davon singen. Resignation aber ist kein weiser Schluss aus dem Befund. Es geht um individuelles Glück und um ungenutzte Ressourcen. Konzepte gegen die Misere gibt es reichlich, umfassende und problemlösende Antworten aber nicht. Lernen und Erziehung sind eben ein höchst individuelles Geschäft. Lehrer können vieles bewirken, aber ohne die Unterstützung von Eltern und Großeltern sind sie ziemlich hilflos. Eins aber ist gewiss. Vorurteile wie Lesen ist nichts für Jungen und Mathe schon gar nichts für Mädchen sind nicht nur dumm oder schädlich. So entstehen sich selbsterfüllende Prophezeiungen.
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Pressekontakt: Neue Westfälische Jörg Rinne Telefon: 0521 555 276 joerg.rinne@neue-westfaelische.de
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