Lausitzer Rundschau: Managementplan regelt in Sachsen Umgang mit Wölfen
Geschrieben am 27-05-2009 |
Cottbus (ots) - Man kann dem Sächsischen Umwelt- und Landwirtschaftsministerium sicher nicht vorwerfen, dass es sich die Erarbeitung des längst fälligen Wolfsmanagementplanes einfach gemacht hätte. 13 Jahre nach dem ersten Auftauchen von Wölfen auf dem Territorium des Freistaates und neun Jahre nach dem ersten erfolgreichen Wurf eines Wolfswelpen liegt nunmehr das von vielen sehnsüchtig erwartete Papier nun endlich vor. Vielfältige Hoffnungen verbinden sich mit dem Gemeinschaftswerk des Ministeriums sowie zahlreicher Verbände und Initiativen, die von der Wolfsproblematik betroffen sind oder sich von ihr betroffen fühlen. Die Naturschützer wünschten sich ein klares Bekenntnis zum Wolf als geschützter Tierart. Die Jäger erhofften sich Antworten auf ihre Fragen hinsichtlich des Einflusses der Wölfe auf das Wild und wollen am Management der Tierart Wolf beteiligt werden. Die Nutztierhalter schließlich pochen auf verbindliche Regelungen für den Fall, dass sie durch die frei umherstreifenden Wölfe Verluste erleiden. Zu all diesen Punkten bezieht der Managementplan eindeutig Stellung, ebenso zu der Frage, wie mit verhaltensauffälligen Wölfen umgegangen werden soll. Das "Entfernen" - letztlich nur eine Umschreibung für den Abschuss - steht als Option für Fälle, in denen andere Maßnahmen versagen oder zwingend bei aggressivem Verhalten gegenüber Menschen. Gerade in diesem für das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung wichtigen Punkt lässt der Managementplan allerdings noch Fragen offen. Ab wann gilt ein Wolf als "auffällig"? Wie schnell und sicher werden die Landratsämter, denen die Verantwortung dafür übertragen wurde, in der Lage sein, potenziell gefährliche Tiere zu erkennen und tatsächlich zu "entfernen"? Soll den "finalen Schuss" letztlich ein Polizeibeamter ausführen, oder will man sich hierfür des Sachverstandes der Jäger bedienen? Dass die Bürger in den betroffenen Gebieten von den gefundenen Regelungen nicht vollends überzeugt sind, wird aus der Ablehnung des Managementplanes durch die Initiative "Sicher leben unter Wölfen" deutlich. Die Praxis muss nun beweisen, dass die im Managementplan festgelegten Regularien ausreichen und geeignet sind, die Sicherheit der Menschen in der Wolfsregion zu gewährleisten. Jeder Fehler und jede Lücke könnte mühsam errungenes Vertrauen wieder zerstören.
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