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Urteil des Bundesverfassungsgerichts zwingt private Krankenversicherungen zu Annährung an GKV

Geschrieben am 11-06-2009

Hamburg (ots) - Infolge der gescheiterten Klage der privaten
Krankenversicherungen gegen die Gesundheitsreform 2007 vor dem
Bundesverfassungsgericht werden nun viele private
Krankenversicherungen stärker als bisher die Nähe zur gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV) suchen. Das dürfte vor allem den Vertrieb
von Zusatzversicherungen ankurbeln. Die Vernetzung verspricht jedoch
weitere Vorteile für beide Partner. Das haben Marktuntersuchungen von
Steria Mummert Consulting ergeben.

Nicht nur die private Krankenversicherung (PKV) steht mit dem
Rücken zur Wand. Die gesetzlichen Eingriffe haben auch bei der
gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für zunehmenden Kostendruck
und einen verschärften Wettbewerb gesorgt. Beide Seiten sind
gezwungen, ihre Geschäftsmodelle zu überarbeiten. Kooperationen von
GKV und PKV gelten als ein Schlüssel zur Zukunftssicherung. Die
gesetzlichen Krankenversicherungen sind alleine durch ihre Größe für
die privaten Versicherungen attraktiv. Das gilt nicht nur für den
Vertrieb von Zusatzpolicen, sondern auch für Synergien,
beispielsweise aus gemeinsam abgeschlossenen Pharmarabattverträgen.
Im Gegenzug profitieren die Kassen von den Erfahrungen der privaten
Unternehmen, etwa bei der Kalkulation von Wahltarifen oder dem
vertrieblichen Know-how bei der Gewinnung von Versicherten. Beide
Partner ziehen dabei Vorteile aus dem Wissen des anderen. Die
Zusammenarbeit sollte aber nicht auf der Ebene einer
Vertriebskooperation stehen bleiben. Erst eine engere Verflechtung im
Vertriebs- und Kundenmanagement oder auch im Versorgungsmanagement
kann die Vorteile einer Kooperation zur Entfaltung bringen.

Den privaten Krankenversicherern bleibt kaum eine andere Wahl, als
die Nähe zur GKV zu suchen. Denn das jüngste Urteil des
Bundesverfassungsgerichtes lässt ihnen wenig Hoffnung, langfristig
die Zahl ihrer Krankenvollversicherungen wieder steigern zu können.
Sie versuchen deshalb, den Einbruch zu kompensieren, indem sie sich
zunehmend auf das Geschäft mit Zusatzversicherungen konzentrieren.
Rund sieben von zehn privaten Unternehmen planen, künftig primär im
Geschäft mit Zusatzpolicen Neukunden zu gewinnen.

Dies wird durch die Entwicklung angetrieben, dass sich die
Vollversicherungen immer stärker in Richtung einer Grundsicherung
entwickeln und damit Zusatzversicherungstarife weiter an Bedeutung
gewinnen werden. Diese Zusatzpolicen werden flexibler sein und
kundenindividuelle Komplementäre zu den Basistarifleistungen
darstellen.

Im Wettbewerb können private Krankenversicherungen außerdem
punkten, indem sie noch stärker als bisher auf Service, Kundennähe
und eine qualitätsgesicherte Versorgung setzen. Es gilt, den
Versicherten bei allen Fragen rund um die Gesundheit professionelle
Lösungen anzubieten und auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Praktische
Erfahrungen von privaten Krankenversicherungen mit speziellen
Versorgungsprogrammen beispielsweise für Diabetes-Kranke zeigen: Die
Versicherten sind gesünder und die Folgekosten für die Versicherungen
sinken. So konnten trotz umfangreicher medizinischer Hilfe die Kosten
für die Unternehmen um ein Drittel gesenkt werden. Wesentliche
Erfolgsfaktoren solcher Programme sind die IT-gestützte Auswahl der
in Frage kommenden Versicherten und die vernetzte Konzeption der
Modelle.

Hintergrundinformationen
Entscheidung BVerfG, 1 BvR 706/08 vom 10.6.2009,
Verfassungsbeschwerde in Sachen Private Krankenversicherung
erfolglos.

Originaltext: Steria Mummert Consulting
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50272
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_50272.rss2

Pressekontakt:
Steria Mummert Consulting
Birgit Eckmüller
Tel.: +49 (0) 40 22703-5219
E-Mail: birgit.eckmueller@steria-mummert.de

Faktenkontor
Jörg Forthmann
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de


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