Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zu Awacs/Afghanistan
Geschrieben am 12-06-2009 |
Köln (ots) - Aufklärung dringend nötig
CLAUDIA LEPPING, Berlin, zu Afghanistan
Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung will die Flugsicherung in Afghanistan stärken und gibt deswegen der Nato grünes Licht, drei bis vier Awacs-Radarmaschinen mit rund 100 deutschen Soldaten und Besatzungsmitgliedern zu entsenden. Das klingt unspektakulär. Wer kann dazu schon Nein sagen. Wer? Das Parlament. Der Bundestag wird diesem abermals erweiterten Bundeswehreinsatz zustimmen müssen - im Oktober, wenn er ohnehin über die Entsendung weiterer 1000 Soldaten an den Hindukusch abstimmt.
Auch die Bundeswehr macht also keine Halbheiten mehr. Nachdem US-Präsident Obama nun alle Kraft auf die Beendigung des Antiterrorkriegs in Afghanistan lenkt, fühlt sich Berlin mehr denn je in der Pflicht, einen Beitrag zur Stabilisierung zu leisten. Im Kern geht es um die Bitte Washingtons, die Radaraufklärung am Hindukusch zu übernehmen, um die Lasten des Krieges gegen die Taliban und des Wiederaufbaus Afghanistans gerechter zu verteilen.
Die Awacs-Flugzeuge also dienen keineswegs allein zur Sicherung des angeblich zunehmenden zivilen Luftverkehrs, wie es Minister Jung glauben machen will. Die Spezialmaschinen taugen vielmehr dazu, die Luftangriffe der Alliierten zu unterstützen, indem deren Kampfjets künftig besser koordiniert und in entsprechenden Verbänden zielgenauer zum Einsatz kommen. Doch Minister Jung verkauft das Awacs-Mandat als Maßnahme zum Selbstschutz, da vor allem sechs deutsche Tornado-Aufklärer von der neuen Luftraumüberwachung profitierten.
Es ist zum Mäuse melken: Wann endlich wird die Bundesregierung eine ehrliche Debatte über den Kampfeinsatz der Bundeswehr in Afghanistan führen? Wann endlich wird sie die Wähler aufklären über Aufgaben und Ziele der deutschen Soldaten? Und wann schließlich wird sie aufhören, diese brisante gesellschaftliche Diskussion permanent zu ersticken und dem Wählervotum vorzuenthalten, indem die wichtigen Bundeswehr-Mandate stets erst nach Wahlterminen beschlossen werden ?
Originaltext: Kölnische Rundschau Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2
Pressekontakt: Kölnische Rundschau Jost Springensguth print@kr-redaktion.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
208510
weitere Artikel:
- Südwest Presse: Kommentar zur Schuldenbremse Ulm (ots) - Diese Grundgesetzänderung ist das richtige Signal zum richtigen Zeitpunkt: Deutschland will Schluss machen mit dem immer neuen Auftürmen neuer Schulden. Erdrückende 1,5 Billionen Euro beengen inzwischen längst die finanzielle Handlungsfähigkeit öffentlicher Haushalte. Nur wenn die Schuldenbremse gezogen wird, haben kommende Generationen noch die Chance, eigenverantwortlich Politik zu machen. Man kann am Ergebnis, das auf die Beratungen der Föderalismuskommission II zurückgeht, manches kritisieren - etwa die Aufblähung des mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zur Schuldenbremse Halle (ots) - Die akute Krise treibt die Politik in einen Zwei-Fronten-Kampf: Einerseits erhofft sich die besorgte Öffentlichkeit die Rettung von Arbeitsplätzen durch Steuergeld. Andererseits geht die Sorge um, der Staat könnte seine Hilfswilligkeit zu exzessiv betreiben, und dass Firmen-Pleiten nur aufgeschoben werden. Am Ende stünde ein Mix aus misslungener Staatsintervention plus gigantischer Neuverschuldung. Vor diesem Hintergrund ist es ein historischer Glücksfall, dass es jetzt zur Verankerung einer Schuldenbremse im Grundgesetz mehr...
- WAZ: Wir haben ja noch Steffi - Kommentar von Ulrich Reitz Essen (ots) - Steffi Graf war ein Vorbild. Sie ist es noch. Das macht den Unterschied. Nicht, dass sie sich völlig zurückgezogen hätte. Sie ist, auch als Werbeträgerin, nach wie vor eine öffentliche Figur. Auch spielt sie, bisweilen, noch Tennis, manchmal gemeinsam mit ihrem Mann. Steffi Graf und Andre Agassi verbergen auch nicht ihr familiäres Glück vor der Außenwelt, nur: Sie machen keine große Sache daraus. Überhaupt machen die beiden keine Welle. Sie haben es nämlich nicht nötig. Nicht finanziell und nicht persönlich. Es mehr...
- WAZ: Banken am Pranger - Teuflische Kreditspirale - Leitartikel von Dirk Hautkapp Essen (ots) - Die Welt der Ratenkredite - heute kaufen, übermorgen zahlen - war nie schön. Und heil schon gar nicht. Bereits in wirtschaftlich kommoderen Zeiten gerieten viele Zeitgenossen erschreckend leicht ganz fürchterlich in die Miesen. Dass die Schuldenfalle demnächst noch häufiger zuschnappen wird, wenn in der sich derzeit erst warm laufenden Wirtschaftskrise das Risiko von Gehaltsausfällen durch Kurzarbeit oder Arbeitsplatzverlust wächst, ist also nur logisch. Geldinstituten, die mit windigen Versprechen leicht anfällige Menschen mehr...
- WAZ: Schweinegrippe breitet sich aus - Nur die Ruhe - Leitartikel von Frank Preuß Essen (ots) - Es ist schon eine bizarre Pointe, wenn sich ausgerechnet im Vorfeld des großen Japanfestes in Düsseldorf die Schweinegrippe in der japanischen Gemeinde ausbreitet. Die Ruhe und Disziplin, mit der die Betroffenen und ihr Umfeld reagieren, ist indes vorbildlich. Vorsicht ja, aber bloß keine Panik, ist auch in diesem Fall ein angemessenes Motto. Man darf gegen Gefahren nicht abstumpfen, sich aber auch nicht von Hysterie vereinnahmen lassen. Zur Erinnerung: Rinderwahnsinn und Vogelgrippe wurden zeitweise von Untergangsszenarien mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|