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RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: SPD

Geschrieben am 12-06-2009

Heidelberg (ots) - In der globalen Wirtschaftskrise, sollte man
meinen, müsste die Sozialdemokratie prächtig gedeihen: Der Ruf nach
einem starken Staat, die Angst vor dem Jobverlust, der Zorn auf die
Gier und Uneinsichtigkeit der wirtschaftlichen "Eliten" - eine
Situation wie gemacht für satte linke Mehrheiten. Aber es kommt ganz
anders, quer durch Europa, und ganz besonders da, wo Sozialdemokraten
nach gut einem Jahrzehnt an der Macht inhaltlich und personell
ausgelaugt sind. Der Wahlkampf, der folgt, ist bloßer Kampf um Macht,
nicht um Gestaltung.
Aber die reine Negativ-Strategie mit einem elitären Sündenbock, ob
Professor oder Freiherr, will einfach nicht aufgehen. Sie hat schon
2005 unter Schröder - dem Original - nur für Platz zwei gereicht.
Warum sollte es 2009 mit der Kopie besser laufen?
Eine Führungsdebatte schon an diesem Wochenende kann sich die SPD
nicht leisten. Aber wenn im Herbst die einzige Machtoption lauten
sollte, wieder Merkels Juniorpartner zu sein, wird es Zeit für eine
grundlegende Erneuerung. Das geht nur in der Oppositionsrolle: Die
gehört für demokratische Parteien nämlich genauso dazu wie die
Möglichkeit einer Insolvenz für Unternehmen in der Marktwirtschaft.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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