Lausitzer Rundschau: Zu Niedergelassene Ärzte/Situation/Lausitz: Nur eine Atempause
Geschrieben am 14-07-2006 |
Cottbus (ots) - Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Niedergelassene Ärzte/Situation/Lausitz:
Veränderungen im Gesundheitswesen gibt es bisher nur in ganz kleinen Schritten. Auch die wochenlangen Proteste niedergelassener Ärzte in der Lausitz vor einem halben Jahr bestätigen das. Demonstrationen und Praxisschließungen brachten Kassen und Kassenärztliche Vereinigung relativ schnell zur Klärung der akutesten Finanzprobleme. Auch Ärzte haben erkannt, dass sie in ihren Praxen noch sparen können. Das lässt viele Mediziner aufatmen. Mehr als eine Verschnaufpause ist es aber nicht. Denn die grundsätzlichen Probleme der Branche sind nicht behoben. Wie kommt man weg von der undurchsichtigen und bürokratisch überbordenden Finanzierung ambulanter Ärzte mit Punktesystem und Honorarverteilungsmaßstab? Braucht die ambulante Medizin mehr Geld oder nicht und wenn ja, wo soll es herkommen? Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat gerade hochgerechnet, dass eine angemessene Bezahlung von Haus- und Fachärzten rund fünf Milliarden Euro mehr braucht. Gleichzeitig streiken in vielen Bundesländern Krankenhausärzte und fordern Gehaltserhöhungen um 20 Prozent. Andererseits sollen die Krankenhäuser ein Prozent ihres Budgets einsparen. Beitragszahler und Arbeitgeber murren derweil über eine weitere Beitragserhöhung, die aber auch nur eine kurzfristige Atempause bringt. Das alles zeigt, wie sehr der Druck auf die Bundesregierung in Sachen Gesundheitssystem steigt. Wenn die Koalitionspartner sich nicht bald auf eine Reform einigen, die diesen Namen verdient, Lasten und Zumutungen gleichmäßig verteilt und Aussicht auf Bestand hat, wird es mit den Ärzte-Protesten weitergehen. Dann sind auch in der Lausitz Ärzte wieder auf der Straße.
Originaltext: Lausitzer Rundschau Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
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