(Registrieren)

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT zur Leichtathletik-Weltmeisterschaft:

Geschrieben am 21-08-2009

Bielefeld (ots) - Die Leichtathletik kämpft gegen Doping, um
Anerkennung, Unterstützung und Einschaltquoten. So hat es am Freitag
der Sportdirektor des deutschen Verbandes, Jürgen Mallow,
zusammengefasst. Wie schwer das ist, hat sich auch bei den
Weltmeisterschaften in Berlin gezeigt. Nie war das Olympiastadion
ausverkauft. 1986 bei den Deutschen Meisterschaften kamen mehr
Zuschauer.
Doch die Leichtathletik, die zentrale Sportart Olympias, muss im
Ringen um Anerkennung aufpassen, dass sie nicht ihre Seele verkauft.
Um tauglicher für das TV zu werden, wurde die Fehlstartregel erneut
überarbeitet. Der erste Schritt hat aber nichts gebracht. Jetzt wird
gefordert, bereits nach drei Läufen müsse der 100-Meter-Weltmeister
gekürt werden. Weg mit den Vorläufen. Dass dies den Kampf gegen
Doping konterkariert, ist offensichtlich.
Leichtathletik war noch nie leicht. Nicht für den Athleten, nicht für
den Zuschauer. Mag sein, dass zwölf Vorläufe am Vormittag nur bedingt
spannend sind, aber auch die Fehlpassfestivals in den Fußball-Ligen
dieser Welt haben nicht zu einer Reduzierung des Interesses geführt.
Der Deutsche Leichtathletikverband hat sich gegen hektisches Handeln
entschieden. Nach der Peking-Pleite vertraute man auf den
Stützpfeiler, der national schon immer für Erfolge gesorgt hat - die
Kombination Athlet/Heimtrainer. So goldig wie in den glorreichen
Jahren werden die Zeiten aber nie mehr werden. Und das ist nicht die
Schuld der heimischen Starter.
Bei Distanzen über 800 Meter dominieren die Afrikaner, darunter
teilen die Karibik (vor allem Jamaika) und die USA die
Treppchenplätze unter sich auf. Europa ist ein Auslaufmodell
(technische Disziplinen einmal ausgenommen). Vielleicht auch, weil
die sozialen Voraussetzungen andere sind. Beispiel Jamaika. In diesem
armen Land gibt es die medaillenträchtige Mischung aus sozialer
Aufstiegschance, gutem Sichtungssystem, gnadenloser Auslese, vielen
Talenten und, ja, wahrscheinlich auch Doping.
Aber vor allem hat man erkannt, dass es ohne viel Geld und Ausbildung
nicht geht. Wanderten früher die Stars in die Staaten ab, bleiben sie
nun ihrer Heimat treu. Wie Usain Bolt. In Deutschland ging man nach
Peking einen anderen Weg. Dort wurde die finanzielle Unterstützung
durch offizielle Stellen reduziert. Dass die DLV-Starter dennoch
stärker als in China sind, beweist aber nicht, dass dieser Weg der
richtige ist.
In Berlin gab es eine Flut von Saison- und persönlichen Bestzeiten,
Weltjahresbestleistungen, und fantastische Weltrekorde wurden
aufgestellt. Die Stimmung war trotz zahlreicher leerer Plätze
gigantisch. Superstars spielten ihre Entertainer-Rolle, nationale
Helden traten mit (Freuden-)Tränen ab. Die zentralen menschlichen
Bewegungen Laufen, Springen und Werfen boten beste Unterhaltung. Mehr
geht nicht.
Leichtathletik war noch nie leicht. So sollte es auch bleiben. Oder
wie es Hochspringerin Ariane Friedrich ausgedrückt hat: Ich bin wie
ich bin. Und das ist gut so.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

220350

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT zum Thema "Erneuerbare Energien" Bielefeld (ots) - Die erneuerbaren Energien rücken in den Blick der Wahlkämpfer. Komfortable Vergütungen und die unsoziale Umlage der Kosten per Stromrechnung statt Steuerbescheid sind den Gegnern des rot-grünen Erbes seit Jahren ein Dorn im Auge. Jetzt überrascht CSU-Mann Karl-Theodor zu Guttenberg mit der Ankündigung, Energie aus Sonne, Wind und Biomasse müsse ein neuer Schwerpunkt des Wirtschaftsministeriums werden. Selbstkritisch ergänzt er sogar, dass das bei manchen Ministerialen ein gewisses Umdenken erfordere. Auch erhebt er die mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT zum Thema "Bewerber-Check im Internet" Bielefeld (ots) - Freunde mögen das ja cool finden . . . Aber ist die Rampensau auf dem Foto der richtige Kandidat für eine verantwortungsvolle Position? Nein, denkt der Personalchef, und lädt den Bewerber erst gar nicht zum Vorstellungsgespräch ein. Schade, vielleicht ist ihm gerade ein hervorragender Mitarbeiter entgangen. Natürlich kann man dagegen halten: selbst schuld. Wer Fotos ins Internet stellt, ohne darüber nachzudenken, dass sie nicht bei jedem einen guten Eindruck hinterlassen, verdient auch keine Stelle. Der muss vorher noch mehr...

  • Börsen-Zeitung: Illusion der Unterbewertung, Kommentar zu den Finanzmärkten von Dieter Kuckelkorn Frankfurt (ots) - Vor ein paar Tagen sah es noch so aus, als würde den globalen Aktienmärkten der Welt eine Korrekturphase bevorstehen. Die massiven Kursverluste an den überbewerteten chinesischen Festlandbörsen sorgten für Schockwellen rund um den Globus. Abzulesen war das an den als "Angstbarometer" angesehenen Volatilitätsindizes VDax in Deutschland und VIX in den USA, die mit über 30 bzw. fast 18 Zählern Niveaus erreichten, von denen man dachte, dass sie im Zuge des Ausklingens der Krise Vergangenheit wären. Zum Wochenende hin hat sich mehr...

  • WAZ: Ein Prosit auf die Bayern - Kommentar von Thomas Wels Essen (ots) - So schön kann Wahlkampf sein: sogar in Bayern. Dort haben die Kreativen aus der Steuerabteilung doch tatsächlich die Biersteuer entdeckt. Welche Steuer sonst sollte ein Volk zum Schäumen bringen? Eine Leberkässteuer gibt's (noch) nicht. Bemerkenswert ist auch der ordnungspolitische Sachverstand, mit dem der bayerische Finanzminister Fahrenschon (CSU) den Maßkrug stemmt. Der will die bundesweit eine Milliarde Euro schwere Steuer nicht einfach ganz abschaffen, was man als politische Forderung durchaus begrüßen könnte. Nein, mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen / HSH Nordbank / Halbjahreszahlen Osnabrück (ots) - Politischer Fehler Das muss der HSH Nordbank erst mal einer nachmachen: Während andere Institute nach einer Abschreibungsorgie im letzten Quartal des Vorjahres wieder in ruhigerer See sind, legt die Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein noch eine halbe Milliarde Verlust obendrauf. 2,8 Milliarden waren es bereits 2008. Kein Wunder, dass sich Volk und Politiker empören, zuletzt vor allem über eine Millionenprämie, die HSH-Chef Nonnenmacher trotz staatlicher Hilfe und damit formaler Gehaltsdeckelung erhalten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht