Rheinische Post: Polens Opfer
Geschrieben am 01-09-2009 |
Düsseldorf (ots) - von Martin Kessler
Es waren keine Floskeln, die Kanzlerin Merkel gestern in Danzig aussprach. Die Absage an jeden Revisionismus, das Eingeständnis deutscher Schuld und die Trauer über das millionenfache Leid, das Nazi-Deutschland über die Juden, die Polen und die Welt brachte, zeigen das neue Deutschland. Ein Land, das seiner Verantwortung für die Vergangenheit gerecht wird und gemeinsam mit den einstigen Kriegsgegnern Europa einen will. Ein ganz zentraler Partner dafür ist das Nachbarland Polen. Schon aufgrund der unterschiedlichen Mentalitäten ist das Verhältnis zwischen Polen und Deutschen nie ganz einfach gewesen. Die Verbrechen Hitlers, seiner Schergen und seiner Wehrmacht haben millionenfachen Tod in dieses geschichtsbewusste Land gebracht. Die schlimmen Folgen sind heute noch zu besichtigen. Doch Deutschland hat gelernt. Erst der Westen, der die Hand der Versöhnung trotz der ideologischen Gegensätze dankbar annahm. Danach das wiedervereinigte Deutschland, das nach dem Zusammenbruch des Kommunismus mit der Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze die Grundlage für ein neues Verhältnis schuf. Inzwischen ist die Beziehung so gut, dass sie sogar Irritationen aushalten kann.
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