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Lausitzer Rundschau: Wirbel um Kopfprämien für Klinikpatienten

Geschrieben am 02-09-2009

Cottbus (ots) - Spätestens seit der ärztlichen Honorarreform
wissen wir, dass die allermeisten niedergelassenen Mediziner nicht
ganz so arm dran sind, wie ihre Standesvertreter immer behauptet
hatten. Nun wird publik, dass mancher Arzt noch eine zusätzliche
Geldquelle nutzt, die nicht nur juristische, sondern auch moralische
Fragen aufwirft. Glaubt man der Ärztekammer, dann geht es bei fast
jeder dritten Klinik-Einweisung nicht mit rechten Dingen zu. Bislang
waren Patienten der naiven Auffassung, ihre Überweisung in ein
bestimmtes Krankenhaus geschehe aus rein medizinischen Erwägungen.
Dass es auch darum geht, wie viel ein Arzt für diese "Leistung"
kassiert, muss für viele ein Schock sein. Das größte Kapital der
Mediziner ist neben ihren fachlichen Fähigkeiten das Vertrauen, das
ihnen die Patienten entgegenbringen. Doch wer kann noch echtes
Vertrauen haben, wenn er weiß, dass sein Klinikaufenthalt vielleicht
eher der wundersamen Geldvermehrung eines anderen dient anstatt
seiner persönlichen Gesundheit? Und auch wenn die Behandlung dort
nicht schlechter ist, macht es die Sache keineswegs besser.
Ärzteschaft und Kliniklobby beschimpfen sich nun wechselseitig für
ihr moralisches Versagen. Wie kleinkariert! Beide Seiten müssen
schleunigst über ihren Schatten springen und hart gegen derlei
Praktiken vorgehen. Für den Patienten macht es nämlich keinen
Unterschied, ob der Arzt selbst eine "Kopfprämie" verlangt oder ob
sie ihm "aufgedrängt" wird. Schon aus ärztlichem Eigeninteresse
sollte die Sache rasch geklärt werden. Sonst verliert ein ganzer
Berufsstand seine Glaubwürdigkeit. Das wäre für die große Mehrheit
der Ärzte, die sich redlich um ihre Patienten kümmern, fatal.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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