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Neue OZ: Kommentar zu Thüringen / Parteien / CDU / Althaus

Geschrieben am 02-09-2009

Osnabrück (ots) - Auf Abruf

Die Chance zum würdigen Abgang hat Dieter Althaus, Thüringens
glückloser Ministerpräsident, gleich zweimal verpasst. Das erste Mal,
als er sich im Frühjahr zur Wiederwahl stellte, obwohl er die Schuld
am Tod einer Ski-Fahrerin trug. Das zweite Mal, als er am letzten
Sonntag in zweistelliger Prozentzahl verlor. Nun ist er ein Mann auf
Abruf.

Einige greifen schon zu Shakespeares Dramen, um die prekäre Lage
des CDU-Politikers zu beschreiben: Bei Shakespeare kommen die
Königsmörder immer erst im dritten Akt. Noch läuft Akt II, in dem
vorerst nur die Nebendarsteller das Ende beschwören. Ist aber das
Land Thüringen für die CDU nur ohne Althaus zu halten, tritt alsbald
der Meuchler auf den Plan. Die Regie wird so raffiniert sein, seine
Spur zu verwischen.

Was macht den Fall so dramatisch? Althaus hat selbst
unverzeihliche Fehler gemacht, zum Beispiel, als er aus seinem Unfall
Mitleid heischend Kapital schlug. Aber er ist zugleich Opfer schon
unverschämter Anmaßung. Sowohl CDU als auch die Linken sind in
Thüringen stärker als die SPD. Und dennoch pochen die
Sozialdemokraten auf Bedingungen: Mit der Linken gehen sie nur
zusammen, wenn sie - obwohl bei erbärmlichen 18,5 Prozent gelandet -
den Chefposten bekommen. Mit der CDU funktioniert's nur, wenn Althaus
geht. Es sieht so aus, als ginge die brutale Taktik der SPD auf.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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