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Neue OZ: Kommentar zu Thüringen / Parteien / CDU / Althaus

Geschrieben am 03-09-2009

Osnabrück (ots) - Abgang ohne Stil

Dieter Althaus hat gewiss große Verdienste um Thüringen. Doch sein
Abgang lässt sich nur mit einem Wort beschreiben: jämmerlich. Kein
Wort der Erklärung an die erstaunten Bürger, keine Vorwarnung an die
engere Führung - so einfach darf sich ein Ministerpräsident nicht aus
dem Amt stehlen.

Empfand Althaus den Unmut an der CDU-Basis etwa als
Majestätsbeleidigung? Dies wäre schlimm. Hinzu kommt der unglückliche
Zeitpunkt des Rücktritts. Entweder hätte Althaus bereits am Wahlabend
gehen sollen, spätestens aber am Tag danach. Dies hätte Stil gehabt.
Oder Althaus hätte um seinen Posten kämpfen müssen, auch innerhalb
der CDU. Dies wäre zumindest persönlich glaubwürdig gewesen, nachdem
er auch im Nachgang seines schweren Skiunfalls jeden
Rücktrittsgedanken weit von sich gewiesen hatte.

Sei's drum. Der Fall Althaus ist ab sofort traurige Geschichte.
Die Erfurter CDU sollte sich darüber freuen. Sie hat nun bessere
Chancen, doch noch eine Koalition mit der SPD zustande zu bekommen.
Auf Bundesebene sieht es da schon schlechter aus. Der klägliche
Abgang ihres Vertrauten Althaus ist ein Dämpfer für Kanzlerin Angela
Merkel - zumal mit dem Saarländer Peter Müller ein weiterer
CDU-Ministerpräsident zum Wahlverlierer und damit zur politischen
Belastung für die Union geworden ist.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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