Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Milchkrise:
Geschrieben am 17-09-2009 |
Frankfurt/Oder (ots) - Nun werden Trostpflaster verteilt - und dazu noch welche, die man so schnell nicht auf der Wunde platzieren kann. Neue Verträge zwischen Bauern und Industrie, ein staatlicher Aufkauf von Milchquoten, Strafen für Erzeuger, die mehr als erlaubt produzieren: Dem Sammelsurium, das EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel vorgestellt hat, merkt man an, dass es eine Reaktion auf den massiven Druck von immer mehr Mitgliedsstaaten ist. Und gegen die Überzeugungen der Kommissarin geht. Denn Brüssel will eine Agrarpolitik, die sich aus der EU-Planwirtschaft heraus in Richtung Weltmarkt bewegt. Weshalb die Milchquote, also die erlaubte Milchmenge, weiter steigt. Um im Jahr 2015 ganz zu fallen. Was heißt: Ein beträchtlicher Teil der Bauern wird aufgeben müssen. Denn Weltmarkt bedeutet starke Preisschwankungen.
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