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Die Pflegeversicherung: Überschüsse und tausende von neuen Arbeitsplätzen / bpa: Pflegebedürftige sollten ihre Leistungsansprüche nutzen

Geschrieben am 23-09-2009

Berlin (ots) - Eine gute Einnahmenentwicklung der
Pflegeversicherung in den ersten sieben Monaten dieses Jahres - sowie
ein solides Finanzpolster von bis zu 4,7 Milliarden Euro - meldete
das Bundesministerium für Gesundheit am Montag. Bei Einnahmen von
rund 12,17 Mrd. Euro und Ausgaben von rund 11,69 Mrd. Euro habe sich
ein Überschuss von knapp 500 Mio. ergeben. Gegenüber dem Vorjahr
seien die Beitragseinnahmen bislang um 1,7 % gestiegen. Doch auch die
Ausgabenentwicklung verlaufe moderater als geschätzt. Zu verzeichnen
sei ein Anstieg von rund 5,9 %. Dennoch: Die mit der letztjährigen
Reform eingeführten Leistungsverbesserungen würden von den
Pflegebedürftigen zunehmend angenommen.

Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter
sozialer Dienste e. V. (bpa): "Die Zwischenbilanz der
Pflegeversicherung zeigt, sie ist auf Erfolgskurs. Ein wesentlicher
Verdienst der Reform sind die Leistungsverbesserungen insbesondere
für demenziell Erkrankte, aber auch in der Tages- und Nachtpflege.
Diese neuen Leistungen, ob ambulant oder stationär, kommen direkt bei
den pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen an. Gleichzeitig
eröffnen sie neue Jobchancen in einer Branche, die nachweislich ein
Beschäftigungsmotor ist. In der Pflege gibt es die festen und
sicheren Arbeitsplätze, heute und in der Zukunft." Die moderate
Ausgabenentwicklung der Pflegeversicherung weise aber auch darauf
hin: "Die Pflegeversicherung ist ein stabiles soziales
Sicherungssystem. Sie schafft neue zusätzliche Arbeitsplätze, und sie
bietet finanzielle Spielräume für die Nutzung bestehender
Leistungsansprüche von Pflegebedürftigen sowie für die vorgesehene
Dynamisierung."

Die aktuellen Zahlen belegen, dass die Leistungsverbesserungen der
Pflegereform insgesamt wirken. Vor allem die zusätzlichen
Betreuungsleistungen für Menschen mit erheblich eingeschränkter
Alltagskompetenz seien im ersten Halbjahr 2009 von rund 100.000
Personen in Anspruch genommen worden - rund 40 % mehr als vor einem
Jahr! Vor diesem Hintergrund können immer mehr zusätzliche
Betreuungskräfte für demenziell erkrankte Pflegebedürftige in den
Heimen eingestellt werden. Anfang September 2009 seien es etwa 14.000
Personen, die rund 230.000 Heimbewohnerinnen und Heimbewohner
zusätzlich betreuen, und damit auch die bereits vorhandenen
Altenpflegerinnen und -pfleger entlasten.

Auch in anderen Betreuungsbereichen werden die
Leistungsverbesserungen zunehmend in Anspruch genommen; z. B. sind
die Ausgaben für die Tages- und Nachtpflege um rund 50 % gestiegen.
Die Möglichkeit, neben der vollen Geld- oder Sachleistung zusätzlich
bis zu 50 % für die Tages- oder Nachtpflegeleistung in Anspruch zu
nehmen, hat somit zu einer verstärkten Inanspruchnahme dieser für die
Entlastung der pflegenden Angehörigen so wichtigen Leistungen
geführt. Bernd Meurer: "Jedoch nutzen viele Pflegebedürftige und
deren Angehörige die zusätzlich entlastenden Angebote heute noch
nicht. Ein Grund hierfür dürfte sein, dass noch nicht allen bekannt
ist, welche Leistungen sie in Anspruch nehmen können."

Tipp: Eine nützliche Orientierungshilfe bietet die Broschüre
"bpa-Informationen rund um die Pflege". Zu bestellen bei bund@bpa.de.

Originaltext: bpa - priv. Anbieter sozialer Dienste
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/17920
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_17920.rss2

Pressekontakt:
Für Rückfragen: Herbert Mauel, Bernd Tews, 030 / 30 87 88 60.


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