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WAZ: Das Wunder Folkwang. Kommentar von Martina Schürmann

Geschrieben am 27-01-2010

Essen (ots) - Mit einem neuen Museum ist es wie mit einem
neugeborenen Kind. Wer will angesichts des freudigen Ereignisses
Bedenken tragen? Und das neue Museum Folkwang, soviel ist gewiss, ist
ein Prachtstück geworden, eine architektonische Attraktion. Es wird
der Stadt viele Besucher und großes Renommee bringen, weit über das
Kulturhauptstadtjahr hinaus. Und es wird kosten.

Das soll und darf die Freude über ein Mäzenatentum
außergewöhnlichen Ranges nicht trüben. Berthold Beitz, ein Mann, der
für eine Wirtschaftskultur steht, die Lichtjahre vom
Heuschreckendasein des 21. Jahrhunderts entfernt ist, hat hier das
Unmögliche möglich gemacht.

Unmöglich für hoffnungslos überschuldete Städte, denen das Wasser
bis zum Hals steht. Möglich für eine starke Wirtschaft, die ihre
Verantwortung über Gewinnmaximierung und rasche Dividenden hinaus
sieht. Insofern kann das Wunder Folkwang Vorbild sein und vielleicht
sogar Anstoß geben, sich auch dort zu engagieren, wo Werte sich nicht
am Börsenkurs ablesen lassen.

Damit wären die Manager von heute nah beim Folkwang-Gründer Karl
Ernst Osthaus. Die Kunst gehört dahin, wo die Arbeit ist, war sein
Motto. Der Folkwang-Gedanke hat noch immer Bestand.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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