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Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland: Der Norden und Osten gesättigt; der Süden und Westen vielfach mit Nachholbedarf

Geschrieben am 03-02-2010

Hamburg (ots) - Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und
Mecklenburg-Vorpommern sind mit über 500 m² Verkaufsfläche pro 1.000
Einwohner Spitzenreiter im deutschen Lebensmitteleinzelhandel.
Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen bilden bei den
Flächenbundesländern die Schlusslichter. Zu diesem Ergebnis kommt
eine aktuelle Studie des Beratungsinstituts Georg & Ottenströer aus
Hamburg.

Spitzenreiter unter den großen Städten; Nürnberg, Bremen und
Leipzig: München und andere Metropolen in Deutschland haben eine
geringe Flächenausstattung im Lebensmitteleinzelhandel. So bieten die
Münchner Lebensmittelgeschäfte in Summe aktuell etwa 420.000 m²
Verkaufsfläche oder 320 m² je 1.000 Einwohner an. Die Schlusslichter
bei den 13 Großstädten Deutschlands mit über 500.000 Einwohnern
bilden Stuttgart und Düsseldorf mit 260 bzw. 290 m² Verkaufsfläche
pro 1.000 Einwohner. Köln und Hamburg liegen wie die bayrische
Landeshauptstadt bei etwa 320 m² und Berlin bei 340 m². Spitzenreiter
unter den deutschen Großstädten in Bezug auf die Ausstattung im
Lebensmitteleinzelhandel sind Leipzig und Bremen mit 400 m² sowie
Nürnberg mit sogar 430 m² Verkaufsfläche je 1.000 Einwohner.

Kleine und mittlere Städte mit höherem Flächenversorgungsgrad:
Deutschland verfügt insgesamt über etwa 34 Mio. m² an Verkaufsfläche
in Lebensmittelgeschäften wie Supermärkte, Verbrauchermärkte,
Discounter und SB-Warenhäuser. Das entspricht im Bundesdurchschnitt
etwa 420 m² Verkaufsfläche pro 1.000 Einwohner. Nach Städtegrößen
betrachtet, zeigt sich, dass die kleineren bis mittleren Städte bis
50.000 Einwohner mit über 500 m² pro 1.000 Einwohner
überdurchschnittlich mit Lebensmitteleinzelhandelsflächen versorgt
sind. Demgegenüber sind einerseits Großstädte über 500.000 Einwohner
und andererseits ländliche Räume unterdurchschnittlich ausgestattet.
Gerade der großflächige Lebensmitteleinzelhandel mit
Verbrauchermärkten und SB-Warenhäusern wie z.B. real, Globus, Toom,
Kaufland, Famila und Marktkauf sind in den Großstädten relativ selten
vertreten. Erklärt werden kann dies durch mangelnde
Flächenverfügbarkeit, teilweise restriktivere Genehmigungspraxis und
mit hohen Immobilien-/ Mietpreisen.

Discounter ebenfalls sehr stark im Osten:

In der Studie wird auch das regionale Flächenangebot der
Discounter wie Aldi, Lidl, Penny, Plus, Norma und andere
preisaggressive Lebensmittelhändler aufgezeigt. Im Bundesdurchschnitt
fallen 145 m² Discounter-Verkaufsfläche auf 1.000 Einwohner. Das
entspricht einem Flächenanteil von etwa 35% am gesamten
Lebensmitteleinzelhandel. Bei den Discountern ist die Dichte in
Ostdeutschland ebenfalls sehr viel höher als im Süden und Westen
Deutschlands. Sachsen-Anhalt ist mit 250 m²
Lebensmittel-Discounter-Fläche pro 1.000 Einwohner Spitzenreiter
während Hessen mit 115 m² und Baden-Württemberg mit 120 m² bei den
Flächenländern Nachholbedarf verzeichnen. Bei den größten Städten
Deutschlands wird München mit etwa 105 m² pro 1.000 Einwohnern im
Niedrigpreissegment nur noch von Stuttgart mit knapp 100 m²
Discounter-Verkaufsfläche pro 1.000 Einwohner unterboten. Für
Hamburg, Köln und Berlin liegen diese Werte mit 120, 125 bzw. 140 m²
ebenfalls unter dem Bundesdurchschnitt. Dresden ist mit 170 m²
Verkaufsfläche pro 1.000 Einwohner am stärksten mit Discountern
ausgestattet.

Aufgrund ihrer Studienergebnisse vermuten die Hamburger
Einzelhandelsspezialisten, dass es in manchen Metropolen tatsächlich
noch erhebliche Marktlücken gibt, während gerade in den mittelgroßen
Städten mit stark überdurchschnittlicher Flächenausstattung mit einer
weitergehenden Verdrängung traditioneller Lebensmittelgeschäfte
gerechnet werden muss.

Die kürzlich erschienene Studie "Lebensmitteleinzelhandels-Atlas
2009" stellt den Versorgungsgrad mit Lebensmitteleinzelhandel für
alle Städte und Regionen in Deutschland dar. Hierbei wurden für alle
Bundesländer, Stadt- und Landkreise sowie alle 1.500 Städte mit mehr
als 10.000 Einwohnern die Verkaufsflächen von über 30.000
Lebensmittelgeschäften erfasst. Weitere Informationen zur Studie sind
unter www.georg-ic.de erhältlich.

Originaltext: Georg & Ottenströer
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/78624
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_78624.rss2

Pressekontakt:
Georg & Ottenströer - Immobilienwirtschaft l Regionalökonomie -
Bei den Mühren 70 - 22303 Hamburg
Telefon: 040 - 637 078 21 - Telefax: 040 - 413 388 34
E-Mail: info@georg-ic.de Internet: www.georg-ic.de


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