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WAZ: Doppelte Untätigkeit - Kommentar von Dirk Hautkapp

Geschrieben am 03-02-2010

Essen (ots) - Es gibt Zustandsbeschreibungen, an denen sich in
Deutschland seltsamerweise kaum jemand reibt, auch wenn sie 1000 Mal
wichtiger sind als der steuerpolitische Krimskrams, mit dem sich die
schwarz-gelbe Bundesregierung dieser Tage abgibt: Im Jahr 2008 haben
sich 175.000 Bundesbürger irgendwo auf der Welt einen neuen Platz
gesucht, zum Leben und zum Arbeiten; so viele wie nie seit den frühen
50er Jahren.
Gleichzeitig ging die Zuwanderung geeigneter Arbeitskräfte aus dem
Ausland zurück.
Wenn sich an diesen gegenläufigen Entwicklungen in Zukunft nichts
ändert, haben Gesellschaft und Wirtschaft ein fundamentales Problem -
das Land schrumpft sich krank, nicht gesund.
Durch die Abwanderung meist gut qualifizierter Fachkräfte verliert
Deutschland jedes Jahr mehrere Milliarden Euro Steuereinnahmen.
Ähnlich sieht die Konsequenz aus, wenn ausländische Spitzenkräfte um
Deutschland einen weiten Bogen machen.
All das ist bekannt. Dennoch werden weder die Ursachen der
Auswanderung intelligent bekämpft, noch bemüht sich der Staat trotz
Wirtschaftskrise und Mängeln in der Integration aktiv genug um
qualifizierte Zuwanderer. Also: doppelte Untätigkeit, doppelt
schädlich.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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