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WAZ: Wenn der Staat schläft - - Kommentar von Dietmar Seher

Geschrieben am 15-02-2010

Essen (ots) - Gestern hat die Domstadt gefeiert. Am Aschermittwoch
kehrt der Alltag zurück - und damit die verdrängte Angst: Wie stabil
ist der Untergrund der Kölner City wirklich? War der Einsturz des
Stadtarchivs nur Vorbote weiterer böser Folgen des im besten Fall
schlampigen, eher aber wohl hochkriminell angelegten U-Bahn-Baus?
Wir haben uns nicht vorstellen können, dass im industrialisierten
Deutschland, dem Mekka der Ingenieure, so viel Pfusch und Betrug
möglich sind. Die Einsicht ist erschreckend: Köln kann überall sein.
Die Bahn muss Neubaustrecken nach nur wenigen Jahren erneuern.
Bayerns Veranstaltungshallen werden gesperrt, weil der Einsturz der
labilen Dächer befürchtet wird. Die Fahrbahndecken von Autobahnen
sind brüchig, weil Baufirmen tricksten und ihre Chefs mit dem
illegalen Profit ins Ausland flohen.
Im Kern geht es um die Moral der Wirtschaft - und die Kontrolle des
Staates. Tut er zu wenig, um seine Großprojekte im Griff zu halten?
Im Fall Köln wird der öffentliche Auftraggeber belastet. Dass die
zuständige Bezirksregierung die Bauaufsicht an den Bauherrn, Kölns
Verkehrsbetriebe, weiterreichte, ist hanebüchen. Und in Berlin haben
sie unter den Augen des Bauministers am Bauministerium gepfuscht.
Nachtwächterstaat, würden Jecke spotten.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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