Neue OZ: Kommentar zu Stadtarchiv / Einsturz
Geschrieben am 16-02-2010 |
Osnabrück (ots) - Kölscher Klüngel
Kölscher Klüngel - so wird in der Domstadt ein Prinzip verniedlicht, das schon die alten Römer kannten. Eine Hand wäscht die andere oder eben manus manum lavat - das hat die Rheinmetropole zu Blüte gebracht, aber immer auch für Skandale gesorgt. Jetzt zeigt der Klüngel wieder seine Fratze: Eine Mischung aus Schlamperei und Habgier hat beim Bau Kölner U-Bahn-Bau offenbar organisierte Kriminalität und betrügerischen Stahlhandel begünstigt.
Und nun glaubt die federführende Baufirma ernsthaft, mit der Beurlaubung eines Poliers und zweier Bauleiter den immensen Schaden gutmachen zu können. Allerhöchste Zeit, dass die Stadt Köln die Zusammenarbeit mit diesem Konzern auf den Prüfstand stellt. Es ist keine Zeit mehr für Klüngelei, da eine Hochwasserkatastrophe nicht auszuschließen ist.
Zur Leitung gehörten die drei nicht, wie das Unternehmen mitteilen lässt. Es ist schon kühn, nachgeordnetes Personal für hochgefährliche Unregelmäßigkeiten geradestehen zu lassen. Ein Jahr nach dem verheerenden Einsturz des Kölner Stadtarchivs, dem Tod zweier unschuldiger junger Männer und einem Sachschaden von einer Milliarde Euro erscheint es überfällig, die Konzernspitze in Haftung zu nehmen. Das könnte eine Prozesslawine auslösen, aber das Bedürfnis der Bürger nach Sicherheit stärken.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: 0541/310 207
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