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Yahoo! kommentiert / Slow Media: Manchmal ist weniger einfach mehr

Geschrieben am 23-02-2010

München (ots) - Immer mehr Informationen und das immer schneller.
Das Internet hat unsere Kommunikation und unsere Mediennutzung
verändert. Werden wir in Zukunft alle zu Multitasking-Genies, die
täglich viele verschiedene Medien parallel nutzen und gleichzeitig
bloggen, twittern und chatten? Terry von Bibra, Geschäftsführer
Yahoo! Deutschland & Vice President Advertising Marketplaces Yahoo!
Europe, schildert die Entstehung einer Gegenkultur, bei der es mehr
um Klasse als um Masse geht - ohne dabei den Anschluss zu den Themen
und Menschen zu verlieren, die uns wichtig sind.

"Do less, slowly!" - Mit einer gehörigen Portion britischem Humor
gepaart mit einem Schuss Selbstironie hat der britische Journalist
Christopher Richards bereits vor vier Jahren eine Institution der
Entschleunigung gegründet: The International Institute of Not Doing
Much (IINDM). Für Richards ist Multitasking eine moralische Schwäche.
Eine seiner wichtigsten Devisen: Minimal Effort.(1)
Die soeben abgelaufenen "Nullerjahre" waren geprägt vom "immer mehr
und immer schneller". Nachrichten, und sei es aus den letzten Ecken
der Welt, verbreiten sich innerhalb kürzester Zeit über den gesamten
Erdball. Real-time ist die Maxime unserer modernen
Informationsgesellschaft. Mediennutzer kämpfen heute mit einem
Informations-Overkill. Via Internet prasseln kontinuierlich die
'latest news' auf uns ein, in Blogs werden sie analysiert und
kommentiert, via Twitter und Flickr melden sich Augenzeugen live aus
Krisengebieten, in den Social Communities geben eifrige Mitglieder
regelmäßig ihre Statusmeldungen wie "fahre heute zur CeBIT" durch -
einen Schritt weiter geht momentan noch Forusquares, ein
Geo-Tagging-Service, mit dem Nutzer ihrer Community stets ihren
genauen Aufenthaltsort melden können..

Die Königsdisziplin 'Multitasking'

Unvorstellbare Datenmengen jagen permanent durch das World Wide
Web. Viele Mediennutzer fühlen sich inzwischen aber eher überfordert
als gut informiert. In diesem "immer mehr und immer schneller" gehen
zunehmend Orientierung und Überblick verloren. Das Angebot an
Information und Unterhaltung steigt, gleichzeitig steht den Nutzern
aber keine zusätzliche Zeit zur Verfügung, um dieses Überangebot zu
filtern und sinnvoll zu verarbeiten. Als Konsequenz wurde
Multitasking zur Königsdisziplin, werden mehrere Medien immer
häufiger parallel und gleichzeitig genutzt.
Selbst das vielfach beschworene Leitmedium Fernsehen bleibt von
dieser Entwicklung nicht verschont. Im Rahmen der zunehmenden
Konvergenz der Medien wird auch die alte Flimmerkiste immer mehr zu
einem Parallelmedium. Die Krise, die vor zehn Jahren noch maßgeblich
dem Radio nachgesagt wurde, hat damit auch die beliebteste
Freizeitbeschäftigung der Deutschen erreicht. Jeder zweite
Fernsehzuschauer ab 14 Jahre wendet sich gleichzeitig anderen Medien
zu.(2) Dabei gilt: Je jünger die Zielgruppe, desto intensiver die
Parallelnutzung. Zwei Drittel der 14- bis 29-Jährigen wenden sich
beim Fernsehen noch anderen Medien zu, während es bei den 30- bis 49
Jährigen nur die Hälfte und bei den Zuschauern ab 50 Jahre nur noch
41 Prozent sind.

Abschalten statt Overkill?

Auf jeden Hype folgt erfahrungsgemäß eine Gegenbewegung. Frank
Schirrmacher, Buchautor und Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen
Zeitung (FAZ), beklagt in seinem aktuellen Buch "Payback" die
Orientierungslosigkeit in der digitalen Welt. Alles nur ein
Methusalem-Problem? Mitnichten. Die Debatte über Informationsflut und
journalistische Qualität hat gerade erst begonnen und findet unter
breiter, internationaler Beteiligung statt.(3) Allen voran werden
wachsende Aufmerksamkeitsdefizite und Konzentrationsschwächen
beklagt. Das Gehirn - ein nervöser Flipperautomat? Der US-Autor
Nicolas Carr hat jedenfalls ein chronisch wachsendes
Aufmerksamkeitsdefizit diagnostiziert, in dessen Endstadium die
Unfähigkeit stünde, ein Buch zu lesen.(4)
Das Gegenmittel heißt konsequenterweise Abschalten - oder alternativ
Slow Media.(5) Wir kennen diesen Trend bereits aus der Ernährung. Wie
Essen bewusster genossen werden soll, sollen nun auch Medien
nachhaltiger konsumiert, die Zutaten sorgfältig ausgewählt und
zubereitet werden. Für die Verfasser eines Manifests zu Slow Media -
Benedikt Köhler, Sabria David und Jörg Blumtritt - steht unsere
moderne Informationsgesellschaft demnach vor einer großen
Herausforderung: "Im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts, den so
genannten Nuller-Jahren, haben sich die technologischen Grundlagen
der Medienlandschaft tiefgreifend verändert: die wichtigsten
Schlagworte lauten Vernetzung, Internet und soziale Medien. Im
zweiten Jahrzehnt wird es weniger darum gehen, neue Technologien zu
finden, die das Produzieren von Inhalten noch leichter, schneller und
kostengünstiger gestalten. Stattdessen wird es darum gehen,
angemessene Reaktionen auf diese Medienrevolution zu entwickeln - sie
politisch, kulturell und gesellschaftlich zu integrieren und
konstruktiv zu nutzen."(5)

Online-Portale müssen mehr Orientierung bieten

Natürlich ist jeder Mediennutzer zu einem gewissen Maß an
Selbstbestimmung und Selbstverantwortung aufgerufen. Aber auch die
Medien, und Betreiber von Online-Portalen wie Yahoo!, können - statt
immer nur noch neuen Content auszustoßen - für mehr Orientierung und
Nutzerfreundlichkeit sorgen. So setzte Yahoo! mit der Ende 2009
eingeführten neuen Startseite neue Standards in punkto Offenheit,
Personalisierung und Relevanz. Die neue Homepage ist kein hübsches
Design-Freshup, sondern ein Ausblick darauf, wie wir uns das Internet
der Zukunft vorstellen: Jeder Nutzer kann sich jetzt seine persönlich
bevorzugten Webseiten, Dienste und Tools per Klick sekundenschnell
und einfach direkt in seine individuelle Starseite integrieren. Ob
das Produkte und Dienste von Yahoo! oder von Drittanbietern wie
Google Mail, eBay, MySpace oder Facebook sind, spielt dabei keine
Rolle. Das Gleiche gilt auch für die Medien, die ein User gerne
regelmäßig lesen möchte: Vorab sind auf der Yahoo! Frontpage bereits
die Informationsangebote von verschiedensten Medienpartnern wie
brigitte.de, kicker online, sueddeutsche.de, oder ftd.de eingebunden,
aber jeder Nutzer kann sich seinen persönlich bevorzugten
Nachrichtenpool per Eingabe der URL bequem selbst einrichten. Auf
diese Weise kreieren sich die Nutzer ihren ganz persönlichen
Mittelpunkt in der Online-Welt mit allen ihren Lieblingsseiten an
einem zentralen Ort: So bleiben sie via Computer oder Mobiltelefon
jederzeit mit ihrer Welt und der Welt in Verbindung - und dies mit
deutlich mehr Überblick und Orientierung und enormer Zeitersparnis.

Die technologischen Entwicklungen folgen den Nutzerbedürfnissen

Häufig ist die technologische Entwicklung den Nutzern voraus. In
diesem Fall aber könnten die Bedürfnisse der Medienkonsumenten den
Takt vorgeben. So wird die jüngste Apple-Errungenschaft, das iPad,
bereits als Gegenrevolution zum hyperaktiven Multitasking gehypt,
weil es wieder "klassische" Lesegewohnheiten auf den Plan ruft. Das
digitale Lesebrett könnte sich weniger an die breit vernetzten und
non-stop kommunizierenden Digital Natives wenden, sondern vielmehr
die digitalen Schmökerer und Bibliotheksbesucher früherer Jahrzehnte
ansprechen. Und damit eine weitere technische Problemlösung für
überforderte Mediennutzer mit Aufmerksamkeitsdefizit liefern.

Ein Bild von Terry von Bibra, Geschäftsführer Yahoo! Deutschland &
Vice President Advertising Marketplaces, finden Sie unter folgendem
Link: http://yahoo.enpress.de/Yahoo_Sprecher.aspx

Quellen:
(1) http://slowdownnow.org/
(2) "Mindline media REPORT", mindline media GmbH, Berlin:
http://www.mindline-media.de
(3) http://www.britannica.com/blogs/2009/12/multitasking-boon-or-bane
-a-new-britannica-forum
(4) http://www.nicholasgcarr.com/
(5) http://www.slow-media.net/manifest

Über Yahoo!
Yahoo! erreicht mit innovativen Technologien, attraktiven Inhalten
und anwenderfreundlichen Diensten jeden Monat mehrere hundert
Millionen Nutzer. Damit ist Yahoo! eine der meistbesuchten
Internetseiten weltweit und zählt zu den führenden
Online-Medienunternehmen. Die Vision von Yahoo! ist es, durch die
Vermittlung persönlich relevanter Internetangebote der Mittelpunkt
der Online-Aktivitäten der Menschen zu sein. Yahoo! hat seinen
Hauptsitz in Sunnyvale, Kalifornien/USA. Sitz der Yahoo! Deutschland
GmbH ist München.

Weitere Informationen sind verfügbar unter
http://www.yahoo.enpress.de/ oder im Unternehmens-Blog Yodel
Anecdotal http://yodel.yahoo.com.

Neues von Yahoo! erfahren Sie auch auf Twitter:
http://twitter.com/YahooDE

Yahoo! und das Yahoo!-Logo sind eingetragene Marken von Yahoo!
Inc. Alle anderen Namen sind Marken und/oder eingetragene Marken
ihrer jeweiligen Eigentümer.

Originaltext: Yahoo! Deutschland GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/42807
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_42807.rss2
ISIN: US9843321061

Pressekontakt:
Yahoo! Deutschland GmbH
Judith Sterl
Head of PR
Theresienhöhe 12
80339 München
Fon: +49 (0) 89-231 97 186
Fax: +49 (0) 89-231 97 482
sterlj (at) yahoo-inc.com

Verena Knaak
PR Assistant
Theresienhöhe 12
80339 München
Fon: +49 (0) 89 - 231 97 520
Fax: +49 (0) 89 - 231 97 482
vknaak (at) yahoo-inc.com


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