Bleser/Puttrich: Direktes Kundenentgelt am Geldautomat und Schlichtung als Kontrolleinstanz
Geschrieben am 22-03-2010 |
Berlin (ots) - Anlässlich der Diskussion über erhöhte Gebühren bei Fremdabhebung am Geldautomaten erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser MdB und die verbraucherpolitische Berichterstatterin, Lucia Puttrich MdB:
Die planwirtschaftlichen und populistischen Forderungen einiger Verbraucherpolitiker nach gesetzlichen Obergrenzen bei Fremdabhebungen am Geldautomaten hören sich auf den ersten Blick vielversprechend an, auf den zweiten Blick zeigt sich aber, dass solche Maßnahmen vor allem die flächendeckende Versorgung im ländlichen Raum gefährden würden. Sparkassen und Volksbanken Raiffeisenbanken sichern mit ihrer Infrastruktur die Ausstattung an Geldautomaten in der Fläche. Direktbanken, die ihren Kunden zwar kostenlose Leistungen versprechen, selbst aber keine eigene Infrastruktur zur Verfügung stellen, profitieren davon. Wer gesetzliche Obergrenzen einführen will, sorgt nur dafür, dass die Banken, die diese Infrastruktur zur Verfügung stellen, das Fremdabheben am Geldautomaten künftig in Frage stellen.
Was wir brauchen, ist mehr Wettbewerb unter den Banken, ein direktes und transparentes Kundenentgelt und eine Schlichtungsstelle als Kontrollinstanz gegen überhöhte Gebühren. Die vier Geldautomatengruppen müssen ihren Widerstand gegen das Aussetzen des Interbankengeltes endlich aufgeben. Mit ihrer Ankündigung, auf ihre interne Verrechnung zu verzichten, gehen Sparkassen und Volksbanken Raiffeisen hier mit gutem Beispiel voran. Damit würden künftig die anfallenden Gebühren nur an die Bank fließen, die den Automaten aufstellt. Da diese Initiative nur von allen gemeinsam beschlossen werden kann, müssen nun auch die anderen Banken nachziehen und dem Vorschlag bei der heutigen Sitzung des Zentralen Kreditausschuss zustimmen. Der Kunde hat dann am Geldautomaten die Wahl, ob er die geforderte und deutliche erkennbare Gebührenhöhe bezahlen will oder lieber zu einem anderen Automaten geht. Das A und O ist und bleibt die Transparenz. Wer an der Tankstelle sein Auto tankt, kann auch vorher erkennen, was das Benzin kostet. Die Konsequenz: Der Wettbewerb unter den Banken bei den Gebühren für das Fremdabheben kosten- und kundenfreundlich zu gestalten, würde gesteigert.
Ebenso brauchen wir eine mögliche bankeninterne Überwachungsinstanz, die überzogene Gebührensprünge im Blick behält: Eine Schlichtungsstelle könnte hier zwischen den Bankengruppen vermitteln und einen zusätzlichen Kontrollmechanismus bilden. Eine Medaille hat immer zwei Seiten, der richtige Blickwinkel ist entscheidend. Unser Blickwinkel ist und bleibt der Verbraucher und dessen Versorgung im ländlichen Raum.
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