(Registrieren)

Neues Deutschland: zur Abstimmung über das Griechenland-Paket

Geschrieben am 07-05-2010

Berlin (ots) - Nicht einmal die in der Abstimmung zum
Griechenland-Paket siegreichen Koalitionsfraktionen behaupten, im
Besitz eines zuverlässigen Rezepts zu sein - sonst ein
ungeschriebenes Gesetz im Spiel der Kräfte im Bundestag. Die Krise
stürzt nicht nur den Beobachter, sondern auch Fachleute in
Ratlosigkeit. Es ist nicht vorauszusagen, wie die Sache ausgeht,
egal, was man tut. Dass allerdings die Oppositionsfraktionen
einhellig zu dem Schluss kommen, dass das Regierungskonzept die Krise
nicht eindämmen, ihre Ursachen nicht berühren wird, aber jede von
ihnen anders abstimmt - mit Zustimmung, Ablehnung und Enthaltung -,
das macht das diffuse Bild umso verworrener. Der Wähler gerade in
Nordrhein-Westfalen kann nun grübeln, was er davon halten soll. Die
Grünen stimmten trotz deutlicher Kritik zu, bei ihnen scheinen die
rot-grünen Regierungsjahre zu Suchtreflexen zu führen -
Regierungsfähigkeit wurde gestern durch Regierungsimitat
demonstriert. Man kann nicht anders, als von einer vielversprechenden
Geste zumindest an die CDU zu sprechen. Die SPD, die mit den Grünen
die Urheberschaft für die Entfesselung der Finanzwirtschaft
beanspruchen kann, ging mit ihrer Enthaltung einen winzigen
Augenblick außer zur Regierung auch zu sich selbst in Opposition,
sicher auch nicht ohne einen scheelen Blick nach Nordrhein-Westfalen.
Die LINKE ist am berechenbarsten, sie lehnte eine Reparatur unterhalb
einer wirklichen Strukturreform der Finanzmärkte ab. Geschützt
freilich auch durch die Folgenlosigkeit ihrer Entscheidung. Diese
Bemerkung sollte man hinzufügen, solange sie noch gilt. Der Drang zum
Mitregieren wächst immerhin von Wahl zu Wahl.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59019.rss2

Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

267363

weitere Artikel:
  • Berliner Morgenpost: Mehr Herz, mehr Kraft, mehr Einigkeit - Leitartikel Berlin (ots) - Wohl kann einem da wirklich nicht zumute sein. Wenn Bundeskabinett, Bundestag, Bundesrat, schließlich auch noch Bundespräsident ein zig Milliarden schweres Gesetz im Schweinsgalopp durch die Instanzen treiben, dann ist das weiß Gott kein Ausdruck besonders effizienten demokratischen Handelns. Es ist die pure Panik, die Legislative wie Exekutive antreibt. Kein gutes Zeichen für das, was in den kommenden Wochen, Monaten, Jahren auf uns zukommt. Umso wichtiger ist es, schnell zu lernen aus dieser erneuten schweren Krise, die mehr...

  • NRZ: Kommentar zur NRW-Landtagswahl Essen (ots) - Selten war eine NRW-Wahl so spannend. Lange sah Jürgen Rüttgers wie der sichere Sieger aus. Jetzt findet er sich in der Rolle des Titelverteidigers wieder und muss einen schweren Fight überstehen. Seine Herausforderin, Hannelore Kraft, ist die große Überraschung des Wahlkampfs. Ihre Gegner hielten die Karrierepolitikerin für zu unbekannt, schlimmer noch für zu unbegabt, um dem selbsternannten Arbeiterführer die Stirn zu bieten. Aber Hannelore Kraft hat eine Eigenschaft bewiesen, die Sieger auszeichnet: sie ist genau auf mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Wahl in Großbritannien Bielefeld (ots) - Der englische Patient und die britische Krankheit waren bislang anderweitig verwendete Umschreibungen. Seit Freitag fallen darunter auch die Ungerechtigkeiten eines Wahlsystems sowie die europaweite Erkenntnis, dass weitere Regierungen für europäische Wirtschafts- und Währungspannen über die Klinge springen werden. Wenn dieses Wahlergebnis politisch korrekt umgemünzt werden soll, dann müssen Konservative und Liberale zusammengehen. Nur das entspricht Volkes Wille. Die Briten haben keine Angst mehr vor einem »hung parliament« mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Wahlen in Großbritannien Eine Frage der Glaubwürdigkeit JÜRGEN JUCHTMANN Bielefeld (ots) - Die Briten haben gewählt. Für klare Verhältnisse sorgten sie trotz hoher Wahlbeteiligung nicht. Die unzureichenden Mehrheiten für die großen Blöcke zeigen den Wunsch der britischen Wähler, die riesigen Probleme des Landes nicht mehr mit einer Einparteienregierung sondern breiter aufgestellt angehen zu wollen. Ein Skandal am Rande ist der Mangel an Stimmzetteln. Auch dass Hunderte wegen großen Andrangs nicht wählen konnten, ist ein Armutszeugnis für das Mutterland der Demokratie ! Das Zünglein an der Waage in Großbritannien mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar: NRW-Wahl Ulm (ots) - Letzte Ausfahrt Schwarz-Rot Es ist eine seltsame Ironie der Geschichte, dass im grenzenlosen Europa sogar Landtagswahlen in Deutschland von der Existenzkrise eines EU-Mitglieds überschattet, womöglich sogar entschieden werden. Schuld daran sind aber nicht allein die Griechen, sondern ebenso die politisch Verantwortlichen in Brüssel und Berlin, die dem unverantwortlichen Treiben von Schuldenmachern und Spekulanten allzu lange tatenlos zugeschaut haben. Statt sich nun im Bundestag mit vereinten Kräften daran zu machen, Athen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht