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Donaukurier: Kommentar zur Schulinitiative der Bayern-SPD Die Gesamtschul-Utopie

Geschrieben am 09-05-2010

Ingolstadt (ots) - Die Gesamtschule muss ein Zombie sein: längst
tot, kommt aber regelmäßig wieder zurück. Jetzt ist es die bayerische
SPD, die - anknüpfend an die entnervenden Theoriedebatten der
siebziger Jahre - die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems als
Lösung aller Probleme preist. Doch diese Initiative ist pädagogisch
sinnlos, da sie an den Ursachen der Bil〜dungsdefizite völlig
vorbeigeht. Zudem ist der Vorstoß politisch dumm, denn die
Gesamtschule wird in Bayern - auch unter anderem Namen -
gesellschaftlich niemals durchsetzbar sein. Die drängendste Frage
lautet: Wie fördert man schlecht integrierte Kinder? Jedenfalls nicht
mit einer Umwälzung des Schulsystems! Die Bildungsferne vieler
Migranten ist keine Folge ei〜nes mangelnden Lehrangebots,
sondern die Konsequenz von fehlender Einsicht und miserablen
Deutschkenntnissen. In unserer Gesellschaft herrschen gleichermaßen
ein Drang und ein Zwang zu höherer Bildung. Die Anforderungen der
Berufswelt steigen rapide. Da ist es kontraproduktiv, wenn der
angehende Physiker und der künftige Tapezierer zehn Jahre lang in die
gleiche Klasse gehen. Hochschulreife bedeutet die Fähigkeit, ein
Studium zu bestehen. Wer glaubt, hier aus sozialromantischer
Motivation Standards senken zu können, verschärft die Bildungsmisere.
Die Aufteilung der Kinder nach Begabung ist nicht dünkelhaft, sondern
dient ihrer bestmöglichen Ausbildung.

Originaltext: Donaukurier
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/71393
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_71393.rss2

Pressekontakt:
Donaukurier
Michael Schmatloch
Telefon: +49 (0841) 9666-0
michael.schmatloch@donaukurier.de


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