Neue OZ: Kommentar zu Steuern / Steuersenkungen
Geschrieben am 10-05-2010 |
Osnabrück (ots) - Schade drum
Lange her, dass die Steuern in Deutschland derart sanken, dass der Normalbürger davon etwas bemerkt hätte. Einer Krise bedurfte es gar nicht, um das zu verhindern. Politischer Unwille reichte. Wenn überhaupt, verringerte sich zwar die Steuerlast, aber andere Abgaben stiegen. Der finanzielle Effekt war gleich null, der psychologische sogar negativ. Wer Steuern senken wollte, so lernte der Bürger, war nicht seriös. Entweder wurde überhaupt nichts draus, oder aber sie wurden wie von Schwarz-Rot erhöht statt gesenkt, oder der Staat hielt an anderer Stelle die Hand sogar auf höhere Beträge. Schon gar nicht ist das Steuersystem einfacher und gerechter geworden.
Über das liberale Beharrungsvermögen zu spotten ist also leicht, aber deshalb nicht zwangsläufig richtig. Das zeigt schon die Serie höchstrichterlicher Urteile etwa zu Pendlerpauschale und Krankenkassenbeiträgen, die der Besteuerungswut Grenzen zogen. Der Solidaritätszuschlag, angeblich ja vorübergehend, könnte das nächste Opfer des Verfassungsgerichts sein. Da wäre es doch schlauer, das Ganze politisch gestaltend anzugehen, statt juristisch gezwungen zu werden, zumal gewisse Effekte etwa der Progression einwandfrei unsinnig sind.
Kann sich keiner leisten? Das stimmt so nicht. Erstens sorgen Steuersenkungen, wenn sie richtig gemacht sind, immer für wirtschaftliche Dynamik. Zweitens hängt es davon ab, was wo ausgegeben wird. Anders gesagt: ob der Staat das Geld für ihm genehme Zwecke verwendet oder der Bürger selbst. Manch politisches Lieblingsziel dürfte dann sterben, in der Tat. Aber wer sagt, dass das schlecht ist? FDP und Union tun sich keinen Gefallen damit, das Thema fallen zu lassen. Sie könnte sich so klar von der SPD abgrenzen.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: 0541/310 207
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
267718
weitere Artikel:
- Neue OZ: Kommentar zu EU / Euro Osnabrück (ots) - Mit allen Bannern Von den Eidgenossen heißt es bei Diebold Schilling, um Bern zu retten, seien sie im Juni 1476 "mit allen Bannern" und "mit ganzer Macht" dem Herzog von Burgund entgegengetreten. Das war schicksalhaft für den Zusammenhalt jenes Bundes von Stadt- und Bauernrepubliken, aus dem später die Schweiz entstand. Ähnliches erlebt Europa im Mai 2010. Seine Einigung und seine gemeinsame Währung hängen nicht minder schicksalhaft an der Bereitschaft, die Spekulation gegen einzelne Länder geschlossen und mit ganzer mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Piraterie Osnabrück (ots) - Hurra, wir sinken Es klingt so unfassbar wie ein Kapitän, der fröhlich ruft: Hurra, wir sinken! Doch die Soldaten im Anti-Piraten-Einsatz der EU und der NATO am Horn von Afrika dürfen Piraten nicht festnehmen, selbst wenn sie beim Kapern erwischt werden. Sie müssen von der deutschen Marine in die Freiheit der Meere entlassen werden, weil sich kein Richter finden lässt, der die Kriminellen verurteilen darf. Dass die Außenminister der 27 EU-Staaten diese Nachsicht nun langsam etwas seltsam finden, könnte der erste mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Fußball / DFB / 2. Bundesliga / Rostock / Kriminalität Osnabrück (ots) - Kriminelle ausgrenzen Das Urteil des DFB-Sportgerichtes ist pragmatisch: Durch den Ausschluss aller Rostocker Fans in Ingolstadt versucht das Gericht, Randalen in Bayern von vornherein einen Riegel vorzuschieben. Eine Aussperrung der Hansa-Anhänger vom Relegations-Heimspiel oder die Verlegung an einen neutralen Ort hätte dagegen Frust bei allen Rostockern erzeugt und im Vorfeld der Partie ein konfliktbeladenes Umfeld geschaffen. Das Urteil des Sportgerichtes ist aber nicht angemessen: Zu viel ist in den letzten mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Wahlen / NRW / Landtag Osnabrück (ots) - Signale aus Berlin helfen in Düsseldorf nicht weiter Nach dem schwarz-gelben Debakel bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen kommen jetzt die Taktiker zum Zuge. Fakt ist: Geht es nach den politischen Gepflogenheiten, stellt die stärkste Partei den Ministerpräsidenten in einer Koalition. Das wäre, wenn auch mit minimalem Vorsprung, CDU-Mann Rüttgers, der vom Wahlvolk regelrecht abgestraft wurde. Sein Rücktrittsangebot am Wahlabend, das der CDU-Vorstand auch mangels personeller Alternativen postwendend ablehnte, mehr...
- Rheinische Post: Hilfe für Athen: teuer, aber nötig Von Antje Höning Düsseldorf (ots) - Als Europa gestern erwachte, waren 750 Milliarden Euro da. Über Nacht bereitgelegt durch Staatschefs, die endlich erkannt hatten, dass die griechische Krise zu einer Krise des Euro geworden war. Der Bürger staunt: Theater schließen, Straßen verrotten, aber für die Statistik-Fälscher und Verschwender in Athen sind Milliarden da. Um es klar zu sagen: Das Rettungspaket war ohne Alternative. Die Staaten-Gemeinschaft musste den Spekulanten beweisen, dass die Wette auf einen Bankrott Griechenlands nicht aufgeht. Hätte sie mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|