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Rheinische Post: Kommentar: Krisen-Ökumene

Geschrieben am 11-05-2010

Düsseldorf (ots) - Immerhin: "Die Ökumene lebt." Der Satz stammt
von Erzbischof Robert Zollitsch, dem Vorsitzenden der Deutschen
Bischofskonferenz. Zollitsch hat ihn gestern gesagt, einen Tag vor
dem Beginn des Ökumenischen Kirchentags heute in München. Mitten in
der Missbrauchs-Krise, in einer Zeit des Umbruchs und der
Ungewissheit treten Katholiken und Protestanten an, ihren Glauben zu
feiern. Sie haben trotz alledem auch guten Grund dazu. Denn Zollitsch
hat glücklicherweise recht. Die Ökumene lebt - im Alltag der
christlichen Gemeinden, die ihren Glauben einer Welt verkünden, die
davon immer weniger wissen will. Die Ökumene lebt in Zigtausenden
konfessionsüberbrückender Ehen und Partnerschaften. Zwischen den
Kirchen allerdings herrscht derzeit bestenfalls ökumenischer
Stillstand. In diesem Sinne ist es schlecht, dass Zollitschs
Nachricht überhaupt eine Nachricht ist. Es wäre schon ein Erfolg,
wenn von München ein kräftiges Lebenszeichen der Ökumene ausginge,
ein Signal, das nicht im Getümmel der (bitter nötigen) Missbrauchs-
und Krisendebatte untergeht. "Damit ihr Hoffnung habt" ist das Motto
des Kirchentags. Und Erzbischof Zollitsch hat auch gesagt: "Wir
lassen uns nicht entmutigen." Immerhin.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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