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Südwest Presse: Kommentar zu Google

Geschrieben am 16-05-2010

Ulm (ots) - Google braucht dringend Nachhilfe im Datenschutz. Der
Internetkrake muss notfalls mit gesetzlicher Unterstützung lernen, wo
der Aktionsradius seiner Tentakel endet. Eine freiwillige
Selbstverpflichtung wäre zwar eleganter, weil unbürokratischer. Doch
reicht dazu das Vertrauen in Google? Nein. Nachdem sich das
US-Unternehmen erst im April während seiner Kamerastreifzüge durch
die Straßen mit dem Scannen drahtloser Internetzugänge Ärger
eingehandelt hatte, legt es jetzt eine Schippe drauf. Beim Scannen
wurden auch Inhalte aufgerufener Internetseiten gespeichert und Teile
von E-Mails. Wie viele Daten erfasst wurden, weiß angeblich auch bei
Google niemand. Der Vorgang fußte eigenen Angaben zufolge auf dem
Einsatz einer ungeprüften Software, war also ein Versehen. Das ist
der eigentliche Skandal an der Geschichte. Wenn der weltgrößte
Internetdienstleister sich solch einen Lapsus erlaubt, ist das
äußerst bedenklich. Entweder weiß das Management nicht, was seine
Mitarbeiter tun. Oder aber, es hat versäumt, diese für das Thema
Datenschutz zu sensibilisieren. Mit einer Entschuldigung darf es in
diesem Fall nicht getan sein. Da der Gesetzgeber meist Zeit braucht,
um zu reagieren, sind die Bürger gefragt: Nicht jeder Klick im Netz
muss über Google führen, und wer sein Haus nicht filmen lassen will,
muss aktiv werden und es Google sagen. Trägheit ist die falsche
Antwort auf den gierigen Kraken.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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