Westfalenpost: Viele Fragen offen Ungewissheit nach Fahndungserfolgen
Geschrieben am 24-08-2006 |
Hagen (ots) - Von Jörg Fleischer
Wir atmen auf: Auch der zweite mutmaßliche Bombenleger ist festgenommen worden. Das ist zweifellos ein weiterer beachtlicher Erfolg der Terror-Fahnder. Die rasche Aufklärung jener hinterhältigen Anschlagsversuche auf deutsche Züge dokumentiert, wie außerordentlich wichtig die enge, internationale Kooperation zwischen den Nachrichtendiensten ist. Sie haben maßgeblich zu den schnellen Festnahmen beigetragen. Ohne den guten Ruf Deutschlands im Nahen Osten wären diese Erfolge nicht denkbar gewesen. Dieses hohe Ansehen darf nicht verspielt werden. Deutschland muss in Nahost Friedensakteur sein und bleiben. Deutschland darf nicht Kriegsteilnehmer werden. Die Erleichterung über diese Anti-Terror-Erfolge wird getrübt von der Ungewissheit über die Hintergründe der Taten. Sind es radikalisierte Individualtäter? Oder sind sie Teile eines Terror-Netzwerkes? Viele bange Fragen bleiben offen. Sicher ist: Der Terror ist in Deutschland angekommen. Er ist längst nicht besiegt. Deshalb wird der Schutz vor Terroristen verstärkt werden müssen. Mehr Videoüberwachung. Bessere Vernetzung der Terror-Abwehr. Die Anti-Terror-Datei muss sein. Daran führt kein Weg vorbei.
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