Mitteldeutsche Zeitung: Wirtschaft/Energie Kohleexport nach Tschechien bringt der Mibrag Ärger - Förderunternehmen spricht von kleinen Mengen
Geschrieben am 29-05-2010 |
Halle (ots) - Braunkohlelieferungen der Mitteldeutsche
Braunkohlengesellschaft (Mibrag) nach Tschechien haben für Verwirrung
und Kritik gesorgt. Das berichtet die in Halle erscheinende
Mitteldeutsche Zeitung (Samstagausgabe). Mibrag-Geschäftsführer
Joachim Geisler bestätigte die bislang unbekannte Lieferung gegenüber
der MZ. Er nannte eine Menge von insgesamt 38_000 Tonnen, die im
vorigen Jahr exportiert worden sei. Geisler sprach dabei von "ganz
normaler Geschäftstätigkeit" und Probelieferungen an potenzielle
Kunden". Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU)
dagegen stufte den Kohleexport als "nicht unerheblich" ein.
Brisanz gewinnt der Vorgang vor dem Hintergrund, dass bei Lützen
der Aufschluss eines weiteren Braunkohletagebaus sowie ein Kraftwerk
bei Profen geplant ist. Bislang war stets davon ausgegangen worden,
dass die dort geförderte Kohle in Mitteldeutschland verwertet wird.
Damit war gegen starken Widerstand auch um die Akzeptanz für den
Aufschluss bei Lützen geworben worden. Den Neuaufschluss, so
Haseloff, werde es nur geben, wenn in Profen ein Kraftwerk entstehe,
das mit Lützener Kohle betrieben werde. Und wenn künftig überhaupt
Kohle aus Mitteldeutschland nach Tschechien gehe, werde das keine aus
Lützen sein, betonte er. Die Mibrag fördert jährlich rund
19_Millionen Tonnen Braunkohle
Die Bürgerinitiative und Gegner des Tagebauneuaufschlusses bleiben
derweil skeptisch. "Die Richtung ist klar ersichtlich", sagte
Dorothee Berthold, die für die Grünen im Kreistag des
Burgenlandkreises sitzt. Es werde der heimische Rohstoff hier der
Verstromung und Veredlung etwa in der Chemieindustrie entzogen. Am
Ende stehe dann, dass die vorhandenen Ressourcen eher aufgebraucht
sind und neue Lagerstätten erschlossen werden. "Unsere Heimat wird
weiter zerstört, obwohl wir hier die Kohle gar nicht brauchen",
betonte sie.
Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
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Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Jörg Biallas
Telefon: 0345 565 4300
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