General-Anzeiger: zu Lena
Geschrieben am 30-05-2010 |
Bonn (ots) - Tja, Nicole, das war's dann wohl: Nach 28 Jahren löst
mit Lena Meyer-Landrut eine 19-jährige Abiturientin die historische
Grand-Prix-Heroin des Jahres 1982 ab, die mit "Ein bisschen Frieden"
zuvor die einzige deutsche Siegerin bei der Europameisterschaft im
Sängerstreit war. So gab es denn auch gestern eine Rückkehr
historischen Ausmaßes: Sondermaschine, Empfang durch den
niedersächsischen Ministerpräsidenten am Flughafen Hannover.
Sind wir denn alle übergeschnappt? Und wenn schon. Schlechte
Nachrichten gibt es zurzeit die Menge. Da darf man sich ja wohl mal
ganz einfach entspannen und freuen wollen. Und Lena macht es einem
leicht. Die junge Frau ist eben nicht nur ein Produkt perfekten
Managements, das mit Stefan Raab und all seiner Erfahrung natürlich
hinter ihr steht, nachdem es dem Macher geradezu vom Casting-Himmel
vor die Füße gefallen ist. Lena ist auch die Tochter, die wohl alle
Eltern gern hätten. Selbstbewusst, schlau, natürlich, nicht zu frech,
hübsch obendrein. Und der Kumpeltyp, den alle ihrer Generation mögen.
Nicht zuletzt, weil sie mit ihrer grundsympathischen Art nicht
automatisch Neider herausfordert. Ihr ungekünsteltes Auftreten, das
stammelnde Überraschung kennt, und ihr Festhalten an Privatheit
unterscheidet Lena wohltuend von den Massenvergnügungswaffen, die in
anderen Castingschmieden mit Skandalösem aufmunitioniert werden und
im Kampf um die schnelle Quote in Schall und Rauch aufgehen. Lena für
alle. Das zeigt auch die Quote: Die war WM-tauglich. Da
schaffte Lena, was nahezu unmöglich schien: 14,69 Millionen Zuschauer
in Deutschland, darunter 8,31 Millionen aus der Zielgruppe der 14-
bis 49-Jährigen. 49,1 Prozent insgesamt, also etwa die Hälfte des
Fernsehvolkes mal wiedervereint. Doppelt so viele Fans wie zuletzt,
als es allerdings wenig zu hoffen und noch weniger zu feiern gab.
Das gebannte Publikum sah dabei in der Ahnung des Triumphes in
Oslo großzügig darüber hinweg, dass es neben neunmal zwölf und
fünfmal zehn Punkten auch Länder gab, in denen nichts zu ernten war.
In Israel etwa, dessen starke Übersiedlergemeinden Russland und
Aserbaidschan mit ihren Punkten bedachten. Und dass andere Länder
sich traditionell ihrer Sympathie mit entsprechenden Wertungen
versicherten: geschenkt. Lena hat auch so europaweit gewonnen. Wohl
auch, weil sie auf Pauken und Trompeten, Feuerwerk und Windspiele auf
der Bühne verzichtete. Echtheit ist gefragt in Zeiten, in denen
vieles andere sich als Kulisse entpuppt. Und ein Lied, das einfach
gute Laune macht, sofern man sich noch nicht daran überhört hat.
Nun also geht der Traum von Lena Meyer-Landrut weiter.
Vermutlich auch international. Mit ein bisschen Frieden wird es für
sie so bald wohl nichts.
Originaltext: General-Anzeiger
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Pressekontakt:
General-Anzeiger
Ulrich Lüke
Telefon: 0228 / 66 88 421
u.lueke@ga-bonn.de
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