WAZ: Widerstand an der FDP-Basis gegen Ampel-Gespräche. Liberales Motto "Privat vor Staat" nicht verhandelbar
Geschrieben am 06-06-2010 |
Essen (ots) - Im Vorfeld der Sondierungsgespräche über eine
Ampelkoalition in Nordrhein-Westfalen haben FDP-Politiker aus dem
Ruhrgebiet Forderungen nach einem grundlegenden Politikwechsel der
Liberalen zurückgewiesen. Der Essener Landtagsabgeordnete Ralf Witzel
verteidigte die Philosophie "Privat vor Staat" gegenüber den
Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Montagausgabe) als unverhandelbar:
"Das ist unser Markenkern, der sich auch in unserer zukünftigen
Arbeit widerspiegeln wird."
Auch der Gelsenkirchener Bundestagsabgeordnete Marco Buschmann
lehnte einen liberalen Kurswechsel, wie er insbesondere von den
Grünen eingefordert wird, ab: "Das Motto 'Privat vor Staat' ist für
uns eine grundsätzliche strategische Frage", sagte Buschmann der
WAZ-Mediengruppe.
Der Chef der Bochumer Liberalen, Jens Lücking, erklärte gegenüber
dem Blatt, man wolle gar keinen Politikwechsel einleiten, "weil wir
der Meinung sind, in den vergangenen fünf Jahren gute Arbeit
geleistet zu haben".
Die FDP-Kreisverbände Essen, Bochum und Gelsenkirchen sehen sich
wegen der für Dienstag angesetzten Sondierungsgespräche mit SPD und
Grünen seit Tagen mit Austrittsdrohungen von Mitgliedern und wütenden
Wählerreaktionen konfrontiert.
Die Oberhausener FDP hingegen hatte sich früh in einem Brief an
FDP-Landeschef Andreas Pinkwart für eine rot-gelb-grüne
Landesregierung stark gemacht.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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