Neue Westfälische (Bielefeld): Bildungsgipfel Zu kurz gesprungen BERNHARD HÄNEL
Geschrieben am 08-06-2010 |
Bielefeld (ots) - Der Bildungsetat ist vom schwarz-gelben
Spardiktat ausgenommen. Immerhin. Dass dies bei weitem nicht
ausreicht, um die ehrgeizigen, aber notwendigen Ziele des
Bildungsgipfels zu erreichen, zeigt die vorgelegte Klemm-Studie
überdeutlich. Ohne zusätzliches Geld für Bildung und Forschung bleibt
die von Kanzlerin Merkel ausgerufene Bildungsrepublik eine Fata
Morgana. Derzeit sind weniger als zwei Drittel aller Ausgaben für
Bildung und Forschung öffentlich getragen; davon zahlen der Bund 15
und die Kommunen 20 Prozent. Den Löwenanteil von fast zwei Drittel
berappen die Länder. Die aber wehren sich gegen zusätzliche Lasten.
Gleiches täten wohl die Kommunen, doch die sitzen nicht mal am Tisch
beim Bildungsgipfel. Soll das Ziel gehalten werden, kommen auf das
Land NRW erhebliche Mehrausgaben zu: Land und Kommunen müssten ihre
eigenen Ausgaben für Bildung um 1,14 Milliarden Euro steigern,
errechnete dieser Tage die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.
Hinzu kämen die gleiche Summe vom Bund sowie 600 Millionen von
Privaten. Pro Jahr versteht sich. Investitionen, die sich lohnen und
zudem für alle Generationen Gewinn bringen. Daher ist es auch zu kurz
gesprungen, wenn auf der Einnahmeseite nichts für die Bildung
veranschlagt wurde.
Originaltext: Neue Westfälische (Bielefeld)
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