Südwest Presse: Kommentar zur Wehrpflicht
Geschrieben am 08-06-2010 |
Ulm (ots) - Weniger Wehrdienst war nie. Sechs Monate sind es
demnächst - noch weniger geht nicht, soll militärische Ausbildung
überhaupt noch sinnvoll sein. Es entbehrt nicht der Ironie, dass
ausgerechnet Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU)
mit seinen Sparüberlegungen drauf und dran ist, der Wehrpflicht den
Todesstoß zu versetzen. Finanzielle Zwänge allein sind zwar kein
Argument, eine Institution über Bord zu werfen. Doch
gesellschaftspolitisch lässt sich die Wehrpflicht kaum noch
vermitteln. Der Abschied fällt schwer, aufhalten lässt er sich nicht,
denn er ist überfällig. Die Bedrohung des Kalten Krieges ist seit 20
Jahren Geschichte, geänderte Einsatzrealitäten und wachsende
internationale Aufgaben erfordern professionelle Verbände, kein in
der breiten Bevölkerung verankertes Massenheer junger Staatsbürger,
die treu für die Verteidigung ihrer Heimat einstehen. Dass ohne
Wehrpflicht auch Zivildienstleistende fehlen, ist allenfalls ein
Argument für einen Sozialdienst - aber keines für die Wehrpflicht.
Diese Erkenntnisse werden endlich offen diskutiert. Im Tagestakt
gehen die Verfechter der Wehrpflicht von der Fahne, seit gestern
schlagen sich sogar Teile der CDU auf die Seite der FDP, die schon
lange für eine Berufsarmee streitet. Noch regt sich Widerstand. Doch
das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es das letzte Gefecht um
ein überholtes Konzept sein dürfte.
Originaltext: Südwest Presse
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Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218
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