Pflege: Zeit für die pflegebedürftigen Menschen steht im Vordergrund, nicht die Dokumentation für den MDK
Geschrieben am 09-06-2010 |
Berlin (ots) - Gemeinsame Pressemitteilung der Vereinigungen der
Träger der Pflegeeinrichtungen
Mit der Einführung der Pflegenoten haben alle Vertragspartner -
ausdrücklich auch die Pflegekassen - eine schnelle wissenschaftliche
Überprüfung und Auswertung vereinbart, deren Ergebnisse in drei
Wochen, noch im Juni 2010, vorliegen werden. Zwischen der ersten
Veröffentlichung und dem Ergebnis der wissenschaftlichen Überprüfung
liegt somit nur etwas mehr als ein halbes Jahr.
"Absoluten Vorrang haben die pflegebedürftigen Menschen. Unsere
Pflegekräfte sollen genau das dokumentieren, was notwendig ist für
eine gute Pflege und Betreuung. Hieran zeigt sich, ob der
pflegebedürftige Mensch zufrieden ist. Die jetzigen Erwartungen des
GKV-Spitzenverbandes an die lückenlose Dokumentation in der
Altenpflege würde den Betrieb in jedem Krankenhaus zum Erliegen
bringen", so Bernd Meurer, Präsident des bpa.
Kurzfristigen Veränderungsbedarf sehen die Verbände der
Pflegeeinrichtungen bei der unterschiedlichen Umsetzung in
verschiedenen Bundesländern durch den MDK. Die sehr stark
abweichenden Ergebnisse drücken keine Qualitätsunterschiede aus,
sondern unterschiedliches Vorgehen der Prüfer.
Die Verbände der Pflegeeinrichtungen haben fünf Prüfsteine zur
Weiterentwicklung der Pflegenoten vorgeschlagen. Für die Anpassung
ist es notwendig, dass der GKV-Spitzenverband als Vertragspartner
zustimmt. In den bisherigen Verhandlungen wurde diese Zustimmung
verweigert.
- Schwerpunkt Ergebnisqualität
Derzeit liegen keine neuen Erkenntnisse vor, die den Zustand und
die Zufriedenheit der pflegebedürftigen Menschen besser abbilden
können. Auftrag des Gesetzgebers war und ist es, das Ergebnis der
Pflege als Qualität darzustellen. Auftrag des Gesetzgebers war es
nicht, einem System Vorschub zu leisten, welches die Zeit für die
praktische Pflege und Betreuung weiter reduziert, um zusätzlichen und
verzichtbaren Dokumentationsanforderungen den Weg zu bereiten.
Entscheidend für die Bewertung muss die Untersuchung des
pflegebedürftigen Menschen sein.
- Klare Kriterien
Aus den Pflegeeinrichtungen wird massive Kritik laut an der
Umsetzung der Qualitätsprüfungen vor Ort. Es kann nicht sein, dass
die Dokumentation der Marke der Zahnpasta wichtiger ist als eine
ordnungsgemäße Mund- und Zahnpflege, um nur ein Beispiel zu nennen.
Keinesfalls ist akzeptabel, dass weitere unsinnige
Dokumentationsanforderungen entstehen. In der Qualitätsprüfung muss
eine gute Bewertung erfolgen, wenn die praktische Leistung korrekt
erbracht wurde. Gefordert wird eine klare Vorfahrtsregelung in der
Bewertung für eine gut erbrachte Leistung.
- Aussagekräftige Stichprobe
Die betroffenen pflegebedürftigen Menschen und ihre Angehörigen
können erwarten, dass die Pflegenoten die geleistete Pflege und
Betreuung in ihren tatsächlichen Schwerpunkten wiedergeben. Es würde
zu einer völlig verzerrenden Information führen, wenn die Bewertung
vorrangig Bewohner/Patienten aus insgesamt sehr kleinen Risikogruppen
berücksichtigt und hieraus ein Ergebnis für die Gesamteinrichtung
ableiten möchte.
- Gesamtnote abschaffen
Die Gesamtnote soll der schnellen Orientierung gelten. Kritisiert
wird, dass die 64 Prüfkriterien in der stationären Pflege und die 37
Prüfkriterien in der ambulanten Pflege in die Durchschnittsberechnung
einfließen. Damit diese zusätzliche Information den Blick auf die
zentralen Einzelergebnisse nicht einschränken, soll auf die
Gesamtnote verzichtet werden.
- Darstellung in Form von Noten
Um Ergebnisse vergleichbar darzustellen, dienen momentan Noten von
sehr gut bis mangelhaft. Statt der Verwendung von Noten ermöglicht
das vereinbarte System auch eine Darstellung nach einem Punktesystem
von 1 bis 10 Punkten. Bestehende Irritationen in der Bevölkerung
wären damit aufgelöst.
Wolfgang Stadler, Vorstandsvorsitzender AWO Bundesverband, rät
allen, die auf der Suche nach einem passenden, qualitativ
hochwertigen Pflegeangebot für sich selbst oder für einen
pflegebedürftigen Angehörigen sind: "Richten Sie den Blick nicht nur
auf die Benotung und die Gesamtbewertung. Weit aussagekräftiger für
den individuellen Pflege- und Betreuungsbedarf sind die
Einzelbenotungen der unterschiedlichen Leistungsbereiche." Und
weiter: "Gehen Sie in die Einrichtungen, machen Sie sich selbst ein
Bild von der Situation vor Ort, und reden Sie mit den dort ein- und
ausgehenden Menschen."
Originaltext: bpa - priv. Anbieter sozialer Dienste
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/17920
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_17920.rss2
Pressekontakt:
Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa)
Herbert Mauel, Tel.: 030 - 30 87 88 60
Arbeiterwohlfahrt Bundesverband
Wolfgang Stadler, Tel. 030 - 26 30 9-213
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